Coronavirus: Post kämpft mit Infektionsclustern und Paketaufkommen

Die Post und die Gesundheitsbehörden in Wien und Niederösterreich kämpfen derzeit mit auffallend großen Infektionsclustern in den Verteilerzentren Inzersdorf und Hagenbrunn.

Dazu kommt, dass in den vergangenen acht Wochen ein Paketaufkommen herrscht wie sonst nur in der Vorweihnachtszeit. Das führt auch dazu, dass die Kunden deutlich länger auf ihre Online-Bestellungen warten müssen als sonst.

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Nachdem in den beiden Verteilzentren vermehrt Fälle von SARS-CoV-2-Infektionen bekannt geworden waren, ließen die Gesundheitsbehörden alle Mitarbeiter testen. Im Verteilerzentrum Hagenbrunn (Bezirk Korneuburg) kam dabei heraus, dass 65 der 371 Beschäftigten mit dem Coronavirus infiziert waren bzw. sind. 50 von ihnen haben ihren Wohnsitz in Wien, wie es am Freitag aus dem Büro von Niederösterreichs Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) hieß. Die anderen 15 sind Niederösterreicher. „Wir treffen daher die weiteren Maßnahmen in enger Abstimmung mit dem Bundesland Wien“, teilte das Büro der Landesrätin mit.

Laut Markus Leitgeb, Pressesprecher der Post AG, war bei den Tests in beiden Verteilzentren auffällig, dass sich auffallend viele Infizierte ohne Symptome fanden. Für Hagenbrunn hat die Bezirkshauptmannschaft Korneuburg mittlerweile ein Maßnahmenkonzept erstellt. Ein Amtsarzt hat die Hygienemaßnahmen im Verteilzentrum in dieser Woche begleitet. Außerdem begann das Bundesheer am Freitag einen ABC-Einsatz im Postverteilzentrum Hagenbrunn. Wegen der hohen Zahl der Infektionen wird die ABC-Abwehrschule die Post bis Ende Mai unterstützen, bestätigte Bundesheer-Sprecher Michael Bauer einen Bericht des ORF Niederösterreich.

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„Es ist jetzt der Amtsarzt mit Angehörigen des ABC-Abwehrzentrums aus Korneuburg dort“, berichtete Bauer. Die Dekontamination sollte noch im Laufe des Tages eingeleitet werden und spätestens am Sonntagabend abgeschlossen sein. Daraufhin sollen drei Schichten zu je 90 Soldaten 14 Tagen lang der Post im Paketzentrum unter die Arme greifen.

Ob Ähnliches für Inzersdorf geplant ist, war laut Markus Leitgeb, Sprecher der Post AG, noch unklar. Das hängt demnach von den Empfehlungen der Gesundheitsbehörden ab. Ansonsten habe die Post schon mit dem Beginn der Coronakrise zahlreiche Maßnahmen für die Mitarbeiter beschlossen und umgesetzt, so etwa den Nasen- und Mundschutz und das Arbeiten mit Handschuhen. Außerdem gab es an beiden Standorten eine Informationskampagne „Wie verhalte ich mich richtig“.

Die Probleme mit dem Coronavirus bekommen derzeit auch die Kunden zu spüren. Denn zusätzlich zur Häufung der Infektionen gibt es seit acht Wochen ein Paketaufkommen wie sonst nur in der Vorweihnachtszeit. „Es kann momentan länger dauern“, sagte Leitgeb. Mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen hofft die Post, die Anlieferungszeiten bis 22. Mail wieder zu normalisieren.

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