Coronavirus: Prag stoppt Lieferung von Atemschutzmasken an Italien

Probleme auch mit Polen und der Türkei - Empörung in Rom - Di Maio: Anruf vom tschechischen Außenministerium, dass die Masken bis Dienstag kommen

Italien beschuldigt Polen und die Tschechische Republik, eine chinesische Lieferung von Masken und Geräten gestoppt und beschlagnahmt zu haben. Die beiden voneinander unabhängigen Transporte seien an den jeweiligen Grenzen konfisziert worden, berichtete die römische Tageszeitung “La Repubblica”.

Die italienischen Gesundheitsbehörden sprechen von einem “ernsten und absurden” Vorfall. Das italienische Außenministerium machte daraufhin Druck in Warschau. “Wir sind angesichts der Berichte aus EU-Ländern sprachlos, die von Italien erworbenes Material für das Gesundheitswesen stoppen.

Wir werden nicht zulassen, dass sozialer Egoismus zur nationalen Politik einiger EU-Mitgliedstaaten wird”, protestierte der sozialdemokratische Parlamentarier Ettore Fiano. “Dieses Verhalten ist ein Affront für Italien und gefährdet die nationale Gesundheit”, protestierte die Fraktionschefin der oppositionellen Forza Italia im Senat, Anna Maria Bernini.

Außenminister Luigi Di Maio erklärte, er habe einen Anruf vom Außenministerium im Prag und die Versicherung erhalten, dass die Atemschutzmasken in den nächsten zwei Tagen geliefert werden sollen.

Weitere 200.000 Atemschutzmasken, die Italien erworben hat, seien in der Türkei gestoppt worden. Italien sei dabei, alle Probleme bei der Lieferung von sanitärem Material zu beheben.

Video
Ich möchte eingebundene Social Media Inhalte sehen. Hierbei werden personenbezogene Daten (IP-Adresse o.ä.) übertragen. Diese Einstellung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in der Datenschutzerklärung oder unter dem Menüpunkt Cookies geändert werden.

Atemschutzmasken sind in dem von der Coronavirus-Pandemie schwer betroffenen Italien begehrt wie noch nie. Die Staatsanwaltschaft der süditalienischen Stadt Bari leitete eine Untersuchung ein, nachdem den regionalen Gesundheitsbehörden weniger Atemschutzmasken als bestellt geliefert worden waren.

Den Gesundheitsbehörden seien außerdem Atemschutzmasken zu wesentlich überhöhten Preisen angeboten worden.

Das könnte Sie auch interessieren