Coronavirus: Premier erklärt ganz Italien zur Sperrzone

Der italienische Premier Giuseppe Conte rief die Italiener zu Verantwortungsbewusstsein auf. Die öffentliche Gesundheit habe über alles den Vorrang.

Daher seien die Bürger zu Opfern und zur Änderung ihres Lebensstils aufgerufen. Nach dem Slogan „Ich bleibe zu Hause“ solle die Reisefreiheit stark eingegrenzt werden. Auch Versammlungen im Freien sollen verboten werden, sagte Conte.

Als Vorbild dienen die Maßnahmen, die seit Sonntag bereits in der Lombardei, sowie in 14 norditalienischen Regionen gelten. Italiener werden nicht ausreisen dürfen, Ausnahmen sind nur bei nachgewiesenen dringenden beruflichen oder familiären Verpflichtungen und in gesundheitlichen Notfällen vorgesehen.

„Wir müssen alle auf etwas verzichten. Wir werden die Epidemie besiegen, wenn wir noch drastischere Maßnahmen zum Schutz unserer Bürger ergreifen. Wir schaffen keine ́rote Zone ́, sondern ganz Italien wird zur geschützten Zone“, kündigte Conte an. Schulen, Kindergärten und Universitäten bleiben bis zum 3. April geschlossen.

Italien setzt Schengen-Abkommen nicht aus

Der italienische Premier Giuseppe Conte hat bei einer Pressekonferenz am Montag in Rom zu verstehen gegeben, dass trotz der Einschränkungen bei der Reisefreiheit der Italiener die Grenzen offen bleiben.

„Es ändert sich nichts. Die Einschränkungen betreffen die Reisen der Italiener. Wir werden jedenfalls die Einreisen nach Italien kontrollieren“, erklärte der Premier bei einer Pressekonferenz.

Italien denkt an Aussetzung der Steuerzahlungen

In einem Paket mit wirtschaftsstützenden Maßnahmen, das am Mittwoch verabschiedet werden soll, will die italienische Regierung die Aussetzung von Steuerzahlungen, Strom- und Gasrechnungen für Familien beschließen. Auch die Rückzahlung von Wohnungskrediten soll vorübergehend eingefroren werden, berichtete Vize-Wirtschaftsministerin Laura Castelli im Interview mit „Rai Radiouno“ am Dienstag.

Für Betriebe, die wegen der Coronavirus-Epidemie geschlossen sind, stellt die Regierung Ressourcen für Kurzarbeit zur Verfügung. Die Regierung wolle vor allem kleine Unternehmen unterstützen, sagte Castelli.

Der Chef der oppositionellen rechten Lega, Matteo Salvini, bezeichnete die geplanten Regierungsmaßnahmen als unzulänglich. Alle Unternehmen in Italien müssten zwei bis drei Wochen geschlossen werden, nur so könne die Epidemie wirklich ausgemerzt werden. „Wir müssen total dicht machen mit der Garantie einer totalen wirtschaftlichen Unterstützung seitens des italienischen Staates und der Europäischen Zentralbank“, forderte Salvini auf Facebook.

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