Coronavirus: „Schallmauer“ erreicht – Antikörpertests auf Prüfstand

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Die Zahl der akut am Coronavirus erkrankten Menschen in Österreich sinkt weiter. Man habe fast schon „die Schallmauer“ von 1.000 aktiv Erkrankten unterschritten, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.

SARS-CoV-2 werde uns aber weiter begleiten, mit hoher Wahrscheinlichkeit werde es weitere, leichte Wellen geben.

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Das Ziel sei, eine große zweite Welle zu vermeiden. Dafür braucht es „sehr gute Kontrollbegleiteinrichtungen“, sagte Anschober. Neben PCR-Tests, die bei Verdachtsfällen zum Einsatz kommen und direkt das Erbgut des SARS-CoV-2-Virus nachweisen, würden „Antikörpertests als zweite Testoption“ benötigt, so der Minister. Die Ergebnisse müssen jedenfalls valide sein.

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Auf dem Markt sind bereits zahlreiche Antikörpertests. Dazu zählen sowohl Schnelltests, vor allem aber auch sogenannte ELISA-Labortests sowie Neutralisationstests. „Wir wollen herausfinden, welche Kombinationen von Tests die höchste Aussagekraft haben“, sagte Lukas Weseslindtner, Virologe an der Medizinischen Universität Wien. Der Vorteil der Antikörpertests sei, dass hier „die Infektion ganz unabhängig vom Auftreten von Symptomen“ gemessen werden kann.

Die besagte Schallmauer scheint bereits unterschritten. 949 Menschen sind laut Angaben aus dem Gesundheitsministerium in Österreich mit Stand Donnerstagfrüh (8.00 Uhr) aktuell mit dem Coronavirus infiziert gewesen. Erstmals seit 16. März wurde damit die Zahl von 1.000 akut an SARS-CoV-2 erkrankten Menschen unterschritten. Bisher gab es bundesweit in Summe 15.980 positive Testergebnisse. 234 Menschen befanden sich aufgrund des Coronavirus in krankenhäuslicher Behandlung, davon lagen 54 auf Intensivstationen. 626 Menschen sind in Österreich bis dato mit und an Covid-19 verstorben.

Geht es nach den offiziellen Tests, ist ein Drittel Österreichs „coronafrei“. In 33 von 94 Bezirken wurde seit 14 Tagen nämlich keine Neuinfektion registriert. Sollte alles gut gehen, könnte die Öffnung ab Juni beschleunigt werden, kündigte Anschober an. Er merkte an, die Situation in der ersten Juni-Hälfte vertiefend prüfen zu wollen. „Wenn es ein gutes Ergebnis ist, könnte es durchaus auch zu einer Beschleunigung von Öffnungsmaßnahmen führen“, sagte der Minister.

Generell verliert das Coronavirus immer mehr seinen Schrecken. Nur noch sechs Prozent der Österreicher gaben in der aktuellen, am 11. Mai durchgeführten Umfrage des market-Instituts eine sehr große gesundheitliche Bedrohung an. Anfang Mai waren es noch acht Prozent. Vor drei Wochen stuften noch zwölf, eine Woche früher 18 und Anfang April 23 Prozent der Menschen das Virus als „sehr bedrohlich“ ein. Nur Anfang März fühlten sich mit fünf bzw. sechs Prozent ähnlich wenige Leute von dem Virus sehr bedroht.

Staats- und Regierungschefs aus aller Welt sprechen sich für kostenlose Corona-Therapien und -Impfstoffe für alle Menschen weltweit aus. Der Appell richtet sich an die Weltgesundheitsversammlung (WHA), die kommende Woche zu ihrem Jahrestreffen zusammenkommt und eines der Hauptorgane der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist. Am Donnerstag hatte Frankreich empört auf die Erklärung des französischen Pharmariesen Sanofi reagiert, zunächst den US-Markt mit einem möglichen Impfstoff beliefern zu wollen. Sanofi-Generaldirektor Paul Hudson hatte am Mittwoch mitgeteilt, das Unternehmen werde „als erstes“ die USA beliefern, da diese bei der Forschung besonders investierten.

In Slowenien kommt es nächste Woche zu weiteren Lockerungen. Ab Montag wird der Tourismusbetrieb allmählich anlaufen, auch die großen Einkaufszentren dürfen öffnen. Restaurants und Lokale werden die Gäste auch im Innenbereich bedienen können. Auch Italien bereitet sich auf weitere Lockerungen der Vorsichtsmaßnahmen ab Montag vor. So sollen Gastronomie, Kleinhandel und Friseure wieder öffnen, allerdings mit strengen Regeln.

Japan hebt unterdessen den Notstand in den meisten Landesteilen vorzeitig auf. Ausgenommen sind städtische Großräume wie Tokio und Osaka. Der Notstand hätte eigentlich überall noch bis 31. Mai gegolten – wobei das keine harte Ausgangsbeschränkungen wie in Europa bedeutet. Die Bürger sind nur gebeten, möglichst zu Hause zu bleiben. In den 39 Provinzen, wo die Notstandsmaßnahmen nicht mehr gelten sollen, sei man auf einem Niveau wie seit Mitte März nicht mehr, als sich der Erreger auszubreiten begann.

Japan zählt bisher mehr als 16.900 Infektionen und mehr als 720 Tote. In der Hauptstadt Tokio wurden lediglich 30 weitere Fälle bestätigt. Tokios Gouverneurin Yuriko Koike mahnte jedoch, nicht zu vergessen, dass der Notstand in der Hauptstadt weiter andauert. Japan hat zwar wirtschaftlich einen ähnlich harten Einbruch durch die Coronakrise erlebt wie andere Länder, gegen den sich die Regierung mit Milliardenausgaben stemmen will. Beim Wiederanfahren des gesellschaftlichen Lebens steht die Nummer drei der Weltwirtschaft nach Einschätzung von Experten besser da als Länder, die einen harten Lockdown hatten.

Nach einer Häufung von Corona-Infektionen unter Clubgängern in Seoul sehen die südkoreanischen Gesundheitsbehörden den Kampf gegen eine neue Ansteckungswelle an einem kritischen Punkt. Behördenvertreter warnten am Donnerstag erneut vor dem Risiko, dass die Situation außer Kontrolle geraten und zu einem ähnlichen sprunghaften Anstieg der Fallzahlen wie im Februar führen könnte.

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