Coronavirus: Spanien könnte 10 Prozent des BIP verlieren

Spanien muss als Folge der Coronavirus-Epidemie heuer mit einem Einbruch seines Bruttoinlandprodukts (BIP) von bis zu 10 Prozent rechnen.

Trotz des 200 Milliarden Euro schweren Hilfspakets für den Schutz spanischer Unternehmen und Arbeitnehmer werden die Auswirkungen der Epidemie und der Ausgangssperre wahrscheinlich gravierende wirtschaftliche Folgen für Europas viertgrößte Volkswirtschaft haben.

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Das US-amerikanische Investmentbanking-Unternehmen Goldman Sachs sagte Spanien einen Wirtschaftsrückgang von 9,7 Prozent für das laufende Jahr voraus.

Unterdessen geht die international renommierte IESE Business School aus Barcelona von einem Einbruch um 5,8 Prozent aus, sollte die allgemeine Ausgangssperre bis Juni andauern und von 9,3 Prozent, wenn die Bewegungs- und Arbeitseinschränkungen in Spanien bis Juli aufrechterhalten bleibt. Wie spanische Medien am Mittwoch berichten, mussten in den vergangenen Tagen bereits mindestens 762.000 Personen vorübergehend gekündigt werden.

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Am Mittwoch plant das spanische Parlament eine Verlängerung der Ausgangsperre bis 11. April. Viele Regionalregierungen und Oppositionsparteien fordern zudem striktere Ausgangssperren und eine Ausweitung der Arbeitseinschränkungen, was die spanische Wirtschaft zusätzlich belasten würde.

Spanien ist nach Italien das am stärksten von der Coronakrise belastete Land in Europa. Die Epidemie nimmt in Spanien immer dramatischere Ausmaße an. In den vergangenen 24 Stunden sind weitere 738 Menschen an den Folgen der neuartigen Lungenkrankheit verstorben. Mit insgesamt 3.434 Toten verzeichnet Spanien damit erstmals mehr Opfer als China. Das Land zählte am Mittwoch fast 48.000 Infizierte.

Vor allem Spanien und Italien werden zudem mehr Geld zur Bewältigung der Krise brauchen, weshalb die Europäische Zentralbank (EZB) am Mittwoch auch mit dem größten Anleihenkaufprogramm in der Geschichte der Europäischen Union reagiert hat.

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