Coronavirus: Tansanias Präsident hebt Einschränkungen auf

Inmitten von Kritik an Tansanias Umgang mit der Corona-Pandemie hat Präsident John Magufuli eine weitgehende Aufhebung der Einschränkungen ab Ende Juni verkündet. Jetzt, da die Epidemie zum Großteil „besiegt“ worden sei, habe die Regierung beschlossen, am 29. Juni Schulen wieder zu öffnen und andere Aktivitäten wie Hochzeiten wieder zu erlauben, sagte Magufuli am Dienstag vor dem Parlament.

Die Behörden Tansanias haben seit Ende April keine Corona-Zahlen mehr veröffentlicht. Den letzten offiziellen Angaben zufolge gibt es in dem ostafrikanischen Land 509 Fälle. Am Montag sagte Regierungschef Kassim Majaliwa, es würden derzeit 66 Corona-Patienten behandelt.

Der Oppositionspolitiker Saed Kubenea kritisierte die Entscheidung Magufulis als voreilig. „Die Krankheit ist noch immer im Land“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Zudem sei es schwer, der Regierung und ihren Angaben zu den Corona-Fällen zu glauben, da sie seit mehr als einem Monat Informationen dazu verheimliche.

Magufulis Umgang mit der Epidemie wurde vielfach kritisiert. Corona-Einschränkungen wurden erst spät eingeführt und sind im Vergleich zu denen anderer afrikanischer Länder locker. Kirchen und Moscheen sind beispielsweise weiter geöffnet. Magufuli machte auch Schlagzeilen mit dem Vorschlag, gegen das Virus zu beten. Im Mai warnte die US-Botschaft vor einem rasanten Anstieg von Fällen und sagte, das Risiko einer Ansteckung in der größten Stadt Daressalam sei „extrem hoch“.

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