Coronavirus – Tote in Altersheim: 18 Leichen in Italien exhumiert

Nach Ermittlungen wegen einer hohen Zahl von Todesfällen im Altersheim „San Giuseppe“ in Montecchio Emilia in der norditalienischen Region Emilia Romagna haben die Justizbehörden die Exhumierung von 18 Leichen angeordnet. Dabei handelt es sich um Corona-Todesopfer, die in dem Heim lebten, berichtete die Tageszeitung „Il Resto del Carlino“ am Dienstag.

Ermittlungen wurden wegen fahrlässiger Tötung gegen fünf Leiter des Seniorenheims aufgenommen. Zu ihnen zählt auch der Pfarrer der Ortschaft, der für die Einrichtung zuständig ist. Laut den Vorwürfen sei ein Infektionsherd im Seniorenheim ausgebrochen, nachdem ein am Covid-19 infizierter Pensionist in die Einrichtung eingeliefert wurde, ohne dass das Gesundheitspersonal gemerkt hatte, dass er sich angesteckt hatte.

Im Seniorenheim wurden seit Ausbruch der Epidemie am 20. Februar 23 Todesfälle gemeldet, darunter jene des emeritierten Bischofs der Stadt Reggio Emilia, Giovanni Gibertini. Seine Leiche zählt zu jenen, die exhumiert wurden, berichtete das Blatt.

Tausende Bewohner italienischer Altersheime sind seit dem Ausbruch der Coronavirus-Epidemie in Italien verstorben. Ermittlungen laufen unter anderem gegen die Leitung von Mailands größtes Seniorenheim „Pio Albergo Trivulzio“. Angehörige und Mitarbeiter des Heims hatten Anzeige erstattet, weil Sicherheitsvorkehrungen ignoriert worden sein dürften. Gegen den Direktor der Einrichtung wurden Ermittlungen eingeleitet. Schon Anfang März hatten sich die Gewerkschaften bei der Leitung der Einrichtung beschwert, weil dem Personal kein Schutzmaterial zur Verfügung gestellt worden sei.

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