Landestheaterintendant Schneider: „Damit kann man arbeiten!“

So reagieren Landestheater, Brucknerhaus und die Tribüne Linz auf die neuen Regeln im Kulturbereich

„Damit kann man arbeiten!“ freut sich der Linzer Landestheaterintendant Hermann Schneider. Grundsätzlich seien die aktuellen Vorgaben auf jeden Fall „Schritte in die richtige Richtung“, an denen man jetzt endlich sehe, dass auch die Kultur eine Lobby habe.

Das Landestheater habe diese Schritte auch schon als Arbeitshypothese für seine Planungen gehabt und könne da jetzt entsprechend reagieren, so Schneider. Mit Juni werde mit Ensemble- und anderen größeren Proben begonnen.

„Das ist auch notwendig, weil sonst die Premieren in der kommenden Spielzeit nicht zu halten sein werden“, sagt Schneider. Und: „Wir sind da ja gesegnet mit dem neuen Musiktheater.

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Wir haben Räumlichkeiten vom großen Orchestergraben bis hin zu den Probenräumen, die es uns ermöglichen, uns an die Regularien halten zu können, ohne dass die Verluste oder Defizite in der künstlerischen Arbeit oder auch in der Programmierung eklatant sind.“

Mit den örtlichen Behörden müsse man jetzt die Sicherheitskonzepte für das Publikum analysieren: „Im Musiktheater haben wir sowieso einen Meter Abstand zwischen den Plätzen und den Reihen aufgrund der großzügigen Konzeption des Zuschauerraumes.“ Einen Minispielplan für Veranstaltungen, die bereits in den nächsten Wochen stattfinden, werde es in den kommenden Tagen geben.

„Wir sind gut vorbereitet.“

„Wir sind wie immer gut vorbereitet“, begrüßt der Künstlerische Vorstandsdirektor der Liva, Dietmar Kerschbaum, die neuen Verordnungen. Mit 3. Juli starte man mit dem Nachholen der Abo-Konzerte im Brucknerhaus, den Juni nutze man für Vorbereitungen, anstatt jetzt „Schnellschüsse“ zu bringen. Von den nun möglichen Pausen werde man im Brucknerhaus keinen Gebrauch machen, sagt Kerschbaum. Und auch die Möglichkeit, statt dem 1-Meter-Abstand einen Mund-Nasen-Schutz im Publikum zu tragen, werde man nicht nutzen, es sei genug Platz.

Im Kuddelmuddel werden die Sommermonate für Werkstätten und besondere Programme für die dann offenen städtischen Kindergärten genutzt. Reguläre Aufführungen seien bis zum Sommer dort nicht mehr geplant, betont Kerschbaum. Ganz anders im Rosengarten: Hier würden alle Konzerte wie geplant stattfinden, verspricht der Liva-Chef.

Für Rudi Mühllehner von der Tribüne Linz ist klar, dass das Theater am Südbahnhofmarkt bis zum Herbst geschlossen bleibt. „Die Vorlaufzeit, jetzt noch aufzusperren, wäre viel zu kurz. Diese Spielzeit ist gelaufen.“ Noch habe man keine Informationen, wie genau im Herbst die Maßnahmen sein werden, die einzuhalten sind. Aber „es gibt jetzt einen kleinen Hoffnungsschimmer, dass auch für kleine Theater ein Betrieb möglich sein wird.“ Wenn es bei der Ein-Meter-Abstandsregel bleiben wird, hieße dass für die Tribüne, dass anstatt der 115 regulären, nur 24 Besucher pro Vorstellung möglich wären. „Das wäre wirtschaftlicher Unsinn“, so Mühllehner. Als Alternative gäbe es jetzt den Mund-Nasen-Schutz. „Es ist eben nicht schön, wenn Leute mit Mundschutz im Theater sitzen müssen.“ Aber es gehe letztlich darum, „dass sich niemand bei uns ansteckt.“

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