Dann kommt die Kunst eben zu den Leuten

Museums-Chef Alfred Weidinger zu Notwendigkeiten und Möglichkeiten

So konnte man die weihnachtlichen Schätze der OÖ Landes-Kultur GmbH in den vergangenen Jahren bewundern — heuer könnten die Werk zu den Oberösterreichern nach Hause kommen, sagt Geschäftsführer Alfred Weidinger.
So konnte man die weihnachtlichen Schätze der OÖ Landes-Kultur GmbH in den vergangenen Jahren bewundern — heuer könnten die Werk zu den Oberösterreichern nach Hause kommen, sagt Geschäftsführer Alfred Weidinger. © OÖ Landes-Kultur GmbH, dpa/Schmidt

Er sieht die Sache pragmatisch. Alfred Weidinger, Geschäftsführer der OÖ Landes-Kultur GmbH, muss seine Häuser schließen. Angesicht der steigenden Anzahl der Corona-Infizierten traf ihn das nicht aus heiterem Himmel.

„Auch wenn jetzt einige Kollegen sagen, dass es keine Ansteckungen in Museen gab, können wir das nicht komplett ausschließen.“ Es gäbe keine Cluster und man sei auch absolut Covid-fit, betont Weidinger, aber an Orten, wo sich Menschen begegnen, könne es eben auch Ansteckungen geben.

Schaufenster der Kunst für den Fall der Fälle

Alfred Weidinger wäre aber nicht Alfred Weidinger, hätte er nicht auch für diese Situation Lösungen parat. Physisch sind die Häuser geschlossen, darunter auch das Linzer Schlossmuseum und das Francisco Carolinum, doch im Internet schaut das anders aus. „Wir haben 24 Stunden am Tag offen.“

Eine Verstärkung der Präsentation der Museums-Schätze auch online hatte Weidinger schon vor dem ersten Lockdown im Sinn und in Arbeit. Nun kommt ihm diese Weitsicht wieder zugute. „Wir werden das Online-Angebot weiter ausbauen, was ohnehin der Plan war“. Nun geht es schneller und noch diese Woche wird Kunst von zu Hause aus noch intensiver und vielfältige möglich sein.

Und auch für den Fall der Fälle, dass die Schließung der Museen auch in den Dezember hinein verlängert werden sollte, hat Weidinger bereits eine Idee: An fünf Orten in Oberösterreich soll es dann Weihnachtsschaufenster geben, die den Bestand der Landes-Kultur GmbH ins Land hinaus tragen.

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„Es wird keine reine Kripperlschau“, sagt Weidinger, obwohl die auch eine Rolle spielen werden. Zum Einsatz kommen Container, deren Längsseite mit Glas verkleidet wird und so ein sicherer Einblick ins Innere gewährt ist. So wird die Kultur direkt zu den Menschen gebracht. Und die in den Museen des Landes wartet selbstverständlich auf die Besucher. „Wir haben die aktuellen Ausstellungen bereits länger angesetzt, als normalerweise“, so Weidinger. Anstatt drei, sind sie für rund fünf Monate zu sehen. Damit können die Werke auch nach Ende des Lockdowns wieder in gewohnter Umgebung betrachtet werden.

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