„Das Salzkammergut ist umkämpft“

Das junge Festivals KIRCH'KLANG blickt zufrieden auf die zweite Saison

KIRCH'KLANG-Festivalleiter Martin Haselböck, Tänzerin und Choreografin Silke Grabinger, Bischof Manfred Scheuer, Pfarrer Ernst Wageneder (Mitglied im Organisationsteam) und Peter Trefflinger bei der Präsentation des Programms.
KIRCH'KLANG-Festivalleiter Martin Haselböck, Tänzerin und Choreografin Silke Grabinger, Bischof Manfred Scheuer, Pfarrer Ernst Wageneder (Mitglied im Organisationsteam) und Peter Trefflinger bei der Präsentation des Programms. © Diözese Linz/Waselmayr

Erst seit 2021 gibt es das Festival KIRCH’KLANG, das sich aber bereits im kultur- und musikfirmen Salzkammergut von Bad Goisern bis Mondsee und Traunkirchen mit großem Erfolg durchgesetzt hat. Am Wochenende ist die diesjährige Ausgabe nach dem vielversprechenden Start im Juni in der Basilika Mondsee mit Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ mit Mozart im Mozarthaus in St. Gilgen zu Ende gegangen.

Unter der künstlerischen Leitung des Dirigenten und Organisten Martin Haselböck, auf dessen Initiative das Festival zurückgeht, sind die insgesamt 18 Veranstaltungen oberösterreichischer Prägung (mit Ausnahme des kleinen Abstechers nach St.Gilgen in Salzburg) ganz und gar nicht zu anderen Salzkammergutfesten als eine Konkurrenz zu sehen, weil sie sich betreffend der Programmierung, der Konzentration auf sakrale Räumlichkeiten oder der jeweiligen Schwerpunkte der Titel deutlich von dem Angebot in der Region abheben.

Das VOLKSBLATT sprach mit dem Orchestermusiker und Vorstandsmitglied im Organisationsteam des Festivals, Peter Trefflinger, über den individuellen Charakter des jungen Festivals.

VOLKSBLATT: Wie kam es denn mitten in Zeiten der Pandemie zur Gründung dieses neuen Festivals KIRCH’KLANG?

PETER TREFFLINGER: Genau die Zeit einer weltweiten Krise — auch in der Kultur — hat zu dieser Idee geführt, deren Durchsetzung noch in den Kinderschuhen steckte, und deren genauen Fahrplan wir erst noch erarbeiten mussten. Es war eine große Anforderung an die Logistik, die erforderliche Zusammenarbeit mit den Gemeinden, das Finden des kirchlichen Netzwerkes mussten noch bewältigt werden, aber es ist alles gut gelaufen. Wir hatten von Anfang an eine eigenständige Programmaufstellung zum Ziel, die Musik, die wir machen, musste ganz einfach in den kirchlichen Rahmen passen.

Dass das Salzkammergut ein umkämpftes Revier in den Sommermonaten ist, war uns schon klar, aber uns geht es um ein kleinformatiges Festival in intimen Spielstätten, es geht um die die persönliche Atmosphäre, die wir unserem Publikum bieten können, den legeren Zugang zur Kunstmusik, wobei jeder attraktiv betitelte Abend noch die Zugkraft verstärkte.

Wie kamen die Engagements von internationalen Künstlern, die im Sommer doch oft an mehreren Orten Gastspiele absolvieren, zustande, und an die hohe Ansprüche zu stellen waren? Zeitliche Überschneidungen sollten vermieden werden …

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Wir hatten damit keine Probleme, es fehlte nicht an der Freude bei einem neuen Festival mitzumachen, die Gagen bewegten sich im moderaten Bereich freischaffender Hingabe.

Sind Sie mit der Auslastung des Festivals heuer zufrieden?

Durchaus, wir hatten ein gemischtes Publikum aus vielen Ländern, das Interesse an die räumlich angepassten Konzertinhalte schlug sich in den Besucherzahlen nieder.

Können Sie uns einige der Höhepunkte aus Ihrer Sicht nennen?

Zum Beispiel das Mozartfest in St. Gilgen, „Bruckner und Beethoven“ in der Pfarrkirche Bad Ischl, „Stummfilm & Orgel“, Bach in Strass, „1000 Jahre musica sacra im Salzkammergut“, Mozart auf der Orgel oder Bach am Attersee, und KIRCH´KLANG gastierte einmal auch im Brucknerhaus in Linz.

Interview: Georgina Szeless

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