Das System Familie als Labyrinth

Landestheater Linz bringt Bergmans „Fanny und Alexander“ als Musical

Lukas Sandmann und Gabriel Federspieler in „Fanny und Alexander“
Lukas Sandmann und Gabriel Federspieler in „Fanny und Alexander“ © R. Winkler

Vor einigen Jahren bekamen Gisle Kverndokk und Oystein Wiik — 2016 schrieben sie für das Landestheater Linz das inzwischen mehrfach preisgekrönte Musical „In 80 Tagen um die Welt“ — die exklusiven Rechte, Ingmar Bergmans berühmte verfilmte Familiengeschichte „Fanny und Alexander“als Musical zu adaptieren.

Mit zwei Jahren pandemiebedingter Verspätung kommt das Stück, auch durchaus humorvoll, auf die Bühne des Schauspielhauses, Premiere ist am 16. April (19.30 Uhr).

„,Fanny und Alexander` findet man in Skandinavien ein bisschen lustig, man empfindet es als schöne Weihnachtsgeschichte“, erklärt Oystein Wiik. Und das trotz tragischer Handlung: Die Welt der Familie Ekdahl gerät Anfang des 20. Jahrhunderts aus den Fugen, als Theaterleiter Oscar Ekdahl unerwartet stirbt.

Seine junge Witwe Emilie heiratet Bischof Edvard Vergérus und zieht mit den Kindern Alexander und Fanny in Edvards Residenz, in der er mit eisiger Strenge regiert. Der Rest der Familie setzt darauf alles daran, Emilie, Alexander und Fanny zu retten.

Regie führt Musical-Chef Matthias Davids, der die Geschichte nicht als glitzerndes Spektakel mit bombastischen Kostümen und Bühnenbild auf die Bühne bringt und so auch die Vielfalt des Genre Musical zeigt. Das Bühnenbild von Hans Kudlich gleicht einem Labyrinth, das immer wieder neue Räume entstehen lässt und – wenn man es will, so Davids — auch sehr transparent sein kann und Einblick in das „dahinter“ geben. Die Bühne also als Metapher für das komplexe System der Familie.

Als Bischof ist David Arnsperger zu sehen und hören, als Emilie Ekdahl Sanne Mieloo und in den Rollen der beiden Kinder Alexander und Fanny wurden auch tatsächlich mit Kindern besetzt und zwar mit Gabriel Federspieler bzw. Matthias Körber und Aurelia Naveau bzw. Muriel Nova. Als Ismael tritt Countertenor Alois Mühlbacher auf.

Termine: 23., 29., 30. April; Karten: Tel. 0732/7611-400

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