„Das Versprechen ‚nie wieder‘ muss lebendig gehalten werden“

LH Stelzer betonte bei Gedenkfeier in Schloss Hartheim, dass man sich in Oberösterreich zum Wert des Lebens in jeder Lebensphase bekenne

LH Thomas Stelzer mit Vertreterinnen und Vertretern des Landes bei der Kranzniederlegung und bei seiner Rede.
LH Thomas Stelzer mit Vertreterinnen und Vertretern des Landes bei der Kranzniederlegung und bei seiner Rede. © Land OÖ/Mayrhofer

Um der rund 30.000 Opfer der NS-Euthanasie im Schloss Hartheim zu gedenken, fanden sich am Freitag zahlreiche Ehrengäste, darunter Angehörige und Nachkommen von Opfern sowie diplomatische Vertreterinnen und Vertreter aus 21 Ländern, im Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim ein.

LH Thomas Stelzer betont in seiner Rede, dass das Versprechen „nie wieder“, welches sich die Menschen in Österreich nach der Befreiung vom Nationalsozialismus gegeben haben, lebendig gehalten werden muss und immer wieder zu erneuern sei. „Das Hartheim, wie wir es heute kennen, brauchen wir, damit es das Hartheim von 1940 bis 1944 niemals wieder geben kann“, so Stelzer.

In Hartheim stelle man sich nicht nur der Vergangenheit, sondern man wolle auch eine mahnende und lernende Verbindung in die Gegenwart und Zukunft schaffen. Insbesondere die neugestaltete Ausstellung in Hartheim rücke den „Wert des Lebens“, noch stärker in das öffentliche Bewusstsein.

„In Oberösterreich bekennen wir uns zum Wert des Lebens und zwar in jeder Lebensphase“, betonte Stelzer. Unter anderem seien der kontinuierliche Ausbau von Wohnplätzen für Menschen mit Beeinträchtigung oder der Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung ein deutliches Signal dafür.

Die diesjährige Gedenkrednerin, LH a. D. Waltraud Klasnic aus der Steiermark, unterstrich die Bedeutung des Lern- und Gedenkorts Schloss Hartheim – gerade auch in aktuellen Diskussionen. Hartheim rufe „nachhaltig die Unantastbarkeit der Menschenwürde jedes Einzelnen ins Bewusstsein“.

Das Thema NS-Euthanasie sei von „immerwährender Aktualität“. Die Erinnerung ist laut Klasnic nötig, um für die Zukunft zu lernen. Klasnic, die auch als Unabhängige Opferschutzanwältin und als Vorsitzende des Dachverbandes Hospiz Österreich tätig ist, plädierte für „den flächendeckenden und leistbaren Ausbau der Hospiz- und Palliativeinrichtungen“, um „ein Leben in Würde von der Geburt bis zum Tod zu ermöglichen“.

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