Das Viertelfinal-Duell der Unbezwingbaren

Belgien und Italien gehen mit eindrucksvollen Erfolgsstatistiken in den EM-Hit

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Klar ist: Am Freitag im Top-Duell zweier EM-Favoriten muss es einen Verlierer geben. Klar ist auch, beide Teams kennen dieses Gefühl praktisch nicht mehr.

Belgien: Ist seit 13 Spielen (elf Siege) ungeschlagen und hat von den letzten 27 Matches bei 23 Siegen genau eines (1:2 in England) verloren. Seit dem 1. September 2016 gab es insgesamt genau drei Pleiten. Der Lohn dafür ist zwar (noch) kein Titel, aber immerhin Rang drei bei der WM 2018 und (seit zweieinhalb Jahren) Platz eins in der Weltrangliste.

Italien: Reist mit der Empfehlung von zwölf Siegen en suite nach München und ist seit 31 Matches unbezwungen. 26 Mal davon gab es einen vollen Erfolg und man kassierte in den letzten 15 Partien nur zwei Treffer. Einen davon durch Österreichs Sasa Kalajdzic.

Entsprechend groß ist das Selbstvertrauen auf beiden Seiten, nicht minder groß die Sehnsucht nach dem Titel. Für Belgien wäre es überhaupt der erste nach dem Olympiasieg 1920, für Italien der zweite EM-Erfolg nach 1968.

„Brauche den Turniersieg“

„Was ich brauche, ist der Turniersieg“, stellte Napoli-Legionär Dries Mertens unmissverständlich klar. Von der letzten Chance für die goldene Generation Belgiens wollte er aber nicht sprechen: „Das glaube ich nicht.“ Allein, das Durchschnittsalter des EM-Kaders beträgt rund 30 Jahre, etliche Leistungsträger sind schon drüber, speziell in der Defensive.

Vielleicht schon jetzt gegen die flinken Offensivkräfte der Italiener ein Handicap. Dazu kommt, dass Belgiens Statistik gegen Italien mit 4:14-Siegen nicht gerade berauschend ist und dass Kevin De Bruyne (Knöchel) und Eden Hazard (Oberschenkel) fraglich sind.

Gegenseitiger Respekt

Der Respekt vor dem Gegner ist jedenfalls groß: „Sie spielen schönen Fußball und sind das Team, das bei diesem Turnier alle beeindruckt hat“, erklärte Mertens.

Der Respekt beruht aber auf Gegenseitigkeit. „Wir kennen (Romelu/Anm.) Lukaku sehr gut aus der Serie A, aber Belgien hat viele starke Spieler“, so Napoli-Verteidiger Giovanni Di Lorenzo. „Uns ist bewusst, dass nicht viel Platz für Fehler bleibt. Es wäre falsch zu denken, wir hätten schon etwas erreicht“, warnte Mittelfeldspieler Jorginho. Sollte de Bruyne fit sein, wäre es seine primäre Aufgabe, ihn zu stoppen.

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