Demonstrationen bestimmen weiter das Straßenbild in Weißrussland

Russland schickt heute Fallschirmjäger für gemeinsame Übung

Auch am Sonntag protestierten wieder Tausende Menschen in Minsk gegen Staatschefs Alexander Lukaschenko.
Auch am Sonntag protestierten wieder Tausende Menschen in Minsk gegen Staatschefs Alexander Lukaschenko. © AFP/TUT.BY

Mit massiver Gewalt sind maskierte Uniformierte in Minsk am Samstag gegen friedlich demonstrierende Kritikerinnen des autoritären weißrussischen Staatschefs Alexander Lukaschenko vorgegangen. Die Kundgebung am Platz der Freiheit richtete sich vor allem gegen die Inhaftierung der Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa. „Gebt uns unsere Mascha zurück“, skandierten die Frauen. Laut Berichten waren es mindestens 5000 Demonstranten. 114 Menschen sind laut Innenministerium festgenommen, 87 von ihnen seien in Gefängnisse gebracht worden.

Bei neuen Massenprotesten von mindestens 100.000 Menschen in Minsk am Sonntag sind mehr als 250 Menschen festgenommen worden. Dieser „Marsch der Helden“ war auch Kolesnikowa gewidmet. Viele Menschen trugen die historische weiß-rot-weiße Flagge von Weißrussland, die zu einem Wahrzeichen der Demokratiebewegung geworden ist. Bei der gestrigen, der zugleich fünften großen Sonntagsdemonstration seit der umstrittenen Präsidentenwahl am 9. August glich Minsk einer Festung. In anderen Städten des Landes kam es ebenfalls zu Protesten.

Gemeinsame Übung dauert bis 25. September

Russland will laut der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Novosti Spezialisten aus einer Fallschirmjäger-Divisionen nach Weißrussland schicken. Sie sollen dort ab heute gemeinsame Übungen mit dem weißrussischen Militär durchführen, wie RIA am Sonntag unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau berichtete. Die Übung „Slawische Brüderheit“ sei bis zum 25. September angesetzt.

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