„Denk dir dein Leben als Kreis“

Maria Hofstätter glänzt im dritten oö. Landkrimi „Zu neuen Ufern“

In die Uniform schlüpft die pensionierte Kommissarin Grete Öller (Maria Hofstätter, links Miriam Fussenegger) nur mehr zu offiziellen Anlässen, das Ermitteln kann sie trotzdem nicht lassen ... .
In die Uniform schlüpft die pensionierte Kommissarin Grete Öller (Maria Hofstätter, links Miriam Fussenegger) nur mehr zu offiziellen Anlässen, das Ermitteln kann sie trotzdem nicht lassen ... . © ORF/Lotus Film/Felix Vratny

Jetzt ist sie in Pension, die Grete Öller, puzzelt, spielt Bingo, hat ihr Auto gegen einen Drahtesel getauscht und besucht den „Captain“ (Günter Tolar, philosophierend) im Pensionistenheim, mit dem sie gedanklich auf große Fahrt geht.

Aber es wäre nicht die Grete Öller, wenn sie, als Ungereimtheiten im Zusammenhang mit einem tödlichen Unfall an sie herangetragen werden, nicht ihre Fühler ausstrecken würde.

Noch dazu, wo die Tote ihr Patenkind war, der sie einst dazu geraten hat, in den Polizeidienst einzutreten.

Grenzüberschreitungen

Die wie immer großartige und authentische Maria Hof- stätter, gebürtige Gramastettnerin des Jahrgangs 1964, steht als pensionierte Kommissarin wieder ganz im Mittelpunkt des dritten oö. ORF-Landkrimis „Zu neuen Ufern“. Der spielt sich allerdings vorwiegend bei den Nachbarn in Tschechien, unter anderem in Budweis, ab. Auf heimischer Seite wurde in Bad Leonfelden und Helfenberg gedreht.

In Tschechien haben die oö. Polizisten gemeinsam mit ihren dortigen Kollegen (Leonard Stirsky Hädler und Martin Pechlat) eine Drogenrazzia veranstaltet, bei der es zu dem tragischen vermeintlichen Unfall kam. Die Grete kann ihre Schuldgefühle nicht unterdrücken, ebensowenig den Drang, der Sache nachzugehen. Ein Auto muss wieder her und so tauscht sie den Drahtesel bei einem windigen Autohändler — köstlich Günter Lainer — gegen eine uralte Kutsche, in deren Musikanlage eine Motivations-Kassette feststeckt, die nicht und nicht abzustellen ist: „Denk dir, dein Leben ist Kreis“, nervt es da heraus.

Es geht um die große Liebe, Schuldgefühle, korrupte Polizisten und unerwartete Hintergründe, die die Grete mit sicherer Spürnase zusammenpuzzelt, und das Leben im beiderseitigen Grenzgebiet. Unter der bewährten Regie von Nikolaus Leytner kommt auch der Humor nicht zu kurz. Josef Hader ist zwar diesmal nicht dabei, dafür aber alte „Polizeikollegen“ wie Miriam Fussenegger und Karl Fischer.

Vor der TV-Premiere (voraussichtlich noch 2022 in ORF1) kommt der Film in die Kinos, Premiere ist am 20. Juli beim Sommerkino Freistadt in Anwesenheit von Maria Hofstätter bei der Braunberghütte in Lasberg.

Von Melanie Wagenhofer

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