Der große Traum vom Etappensieg

OÖ-Radprofi Großschartner will beim Giro in „Pöstis“ Fußstapfen treten

Felix Großschartner hofft, dass er auf einem der vielen schwierigen Berge der Konkurrenz enteilen und eine Etappe der Italien-Rundfahrt gewinnen kann.
Felix Großschartner hofft, dass er auf einem der vielen schwierigen Berge der Konkurrenz enteilen und eine Etappe der Italien-Rundfahrt gewinnen kann. © BORA - hansgrohe/Bettiniphoto

Mit einigen Ausfahrten rund um Schladming und in der oberösterreichischen Heimat bereitete sich Radprofi Felix Großschartner auf die erste „Grand Tour“ des Jahres vor.

„Ich bin gut drauf, werde sicher meine Chancen haben“, meinte der 27-Jährige vor Giro d’Italia. Die 104. Auflage beginnt am Samstag mit dem Prolog in Turin und endet nach 21. Etappen am 30. Mai in Mailand.

Eine „haarige“ Wette

Als Kapitän geht im Team Bora-hansgrohe zwar der Deutsche Emanuel Buchmann ins Rennen, Edelhelfer Großschartner hat aber bei der dreiwöchigen Tour ein klares Ziel vor Augen. „Ich will eine Etappe gewinnen“, erklärte Österreichs Radsportler des Jahres 2020. „Ich werde mir vier, fünf Etappen raussuchen, wo ich es probieren kann.“

Und sollte der Bergspezialist tatsächlich in die Fußstapfen von Lukas Pöstlberger, 2017 Österreichs bisher einziger Giro-Tagessieger, treten, wird es für seinen Trainer eine haarige Angelegenheit: „Er muss dann ein Jahr lang einen Schnauzer tragen“, lachte Großschartner, der den Oberlippenbart im Radzirkus im Vorjahr salonfähig gemacht hatte. Zuletzt lachte er damit bei der Schlussetappe der Tour of the Alps vom obersten Stockerl und tankte Selbstvertrauen. „Gewinnen ist geil.“ Deshalb sei er gar nicht so unglücklich, ohne Rücksicht auf das Gesamtklassement fahren zu können. Dort soll Buchmann ums Podium mitkämpfen. „Egan Bernal, Romain Bardet und Simon Yates sind aber die Topfavoriten“, betonte Großschartner. Titelverteidiger Tao Hart (GBR) fehlt. Als zweiter ÖRV-Profi steht Matthias Brändle am Start.

Kein Olympia-Neid

Der Giro soll aber längst nicht der einzige Höhepunkt des Jahres sein. Die Vuelta im Spätsommer wird Großschartner wie im Vorjahr (Rang 9) als Kapitän bestreiten, dazu stehen die Chancen auf eines der drei Olympia-Tickets gut. „Für normal müsste ich fahren“, schmunzelte der Marchtrenker, stellt aber keinen Fixplatz-Anspruch. „Wenn einer besser ist, dann habe ich auch kein Problem. Die Besten sollen fahren, bei uns ist keiner dem anderen etwas neidig.“

Von Tobias Hörtenhuber

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