Eine unmittelbare Einschätzung direkt in der Wahlzentrale im Linzer Ursulinenhof hat am Sonntag Landeshauptmann Thomas Stelzer dem VOLKSBLATT gegeben. Die Hochrechnungen haben zu diesem Zeitpunkt bereits einen klaren Trend erkennen lassen.
VOLKSBLATT: Wie lautet Ihr erstes Resümee, nachdem nun feststeht, wie die Parteien abgeschnitten haben?
STELZER: Ich freue mich sehr und bin auch sehr dankbar. Denn wenn zwei neue Parteien ins Landesparlament einziehen und trotzdem der Erste noch einmal gestärkt wird, dann ist das schon etwas Außerordentliches.
Kann man aus dem Wahlergebnis bereits etwas hinsichtlich einer künftigen Zusammenarbeit herauslesen?
Wir werden in dieser Woche mit allen Parteien, die im Landtag sind, Gespräche führen. Und dann werden wir natürlich bewerten, mit wem kann man ein verlässliches Programm, das ja dann auch sechs lange Jahre halten muss, vereinbaren. Diesen Gesprächen kann man nicht vorgreifen.
Hand aufs Herz: Wie aufregend ist eine solche Wahl für denjenigen, der ganz vorne die Verantwortung trägt? Schläft man als Spitzenkandidat in der Nacht davor gut oder geht einem viel durch den Kopf?
Ich glaube, wenn einem nichts durch den Kopf gehen würde und wenn man nicht angespannt wäre, dann wäre man fehl am Platz. Natürlich ist das so: In jedem Wettbewerb, in dem man geht und den man gewinnen will, ist man angespannt und hochkonzentriert. Und wenn es dann gut ausgeht, ist es doppelt schön.
Mit den Neos und mit MFG kommen zwei neue Parteien in den Landtag. Was zeigt das Abschneiden der Letzteren?
Was man sicher sagen kann, ist, dass es Skepsis in unserer Bevölkerung gibt, denn sonst würden nicht so viele Leute ein bestimmtes Thema de facto wählen. Ich werde natürlich mit dieser Partei das Gespräch suchen und versuchen, auf die Skepsis einzugehen und allfällige Fragen, die es vielleicht gibt, zu beantworten.
