Meinung

von Markus Ebert

Der zweite Blick

Kommentar zum Ausgang der OÖ-Wahl.

Das Wahlergebnis in nackten Zahlen ist die eine Sache, eine andere ist der analytische Blick darauf. Und da ergeben sich auch nach der OÖ-Wahl sehr interessante Aspekte. Dass etwa die OÖVP mit LH Thomas Stelzer in 426 der 438 Gemeinden auf Landtagsebene eine Mehrheit erzielte, sagt mehr über die Stärke der OÖVP als das bloße Landtagsergebnis von knapp 38 Prozent. Nicht uninteressant ist auch die Tatsache, dass die FPÖ im Wahlkreis Innviertel nur mehr in einer Gemeinde bei der Landtagswahl die Mehrheit erreichte.

Lohnend ist natürlich auch der Blick auf die Landtagsneulinge Neos und MFG. Wenn sich die Pinken nun als die uneingeschränkte Kontrollinstanz gerieren, muss man ihren Spitzenkandidaten an das Chaos erinnern, in das die Linzer Neos unter seiner Führung geschlittert sind. Nimmt man wiederum den Impfskeptikern der MFG durch wirksame Bekämpfung der Pandemie — hoffentlich bald — ihren diffusen Markenkern, dann könnte das Schicksal des Team Stronach winken.

Und schließlich zeigt die Wahl auf Kommunalebene auch, dass keine wie auch immer gefärbte Bastion in Stein gemeißelt ist. Ein Wahlsieg muss vielmehr stets aufs Neue erarbeitet werden — was der OÖVP unter dem Strich auf allen Ebenen am eindrucksvollsten gelungen ist.

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