Die Erde ist ein Würfel! Punkt!

Der wirklich gute Film von Marc-Uwe Kling nach dem Motto: Es ist wieder da! — „Die Känguru-Verschwörung“

Was muss, das muss: Känguru und Marc-Uwe (Dimitrij Schaad) schleusen sich bei einem Treffen der Verschwörungselite ein und müssen sich mit der These konfrontieren lassen, dass Bill Gates Känguru den Beutel mit Kohle vollstopft.
Was muss, das muss: Känguru und Marc-Uwe (Dimitrij Schaad) schleusen sich bei einem Treffen der Verschwörungselite ein und müssen sich mit der These konfrontieren lassen, dass Bill Gates Känguru den Beutel mit Kohle vollstopft. © Luna Filmverleih

Kommt ein Känguru in ein Restaurant zum Blind Date … Ja, so fangen gute Witze an, und so ähnlich auch gute Filme.

Autor, Liedermacher und Kabarettist Marc-Uwe Kling schuf die „Känguru-Chroniken“ und damit das sprechende Tier, das mitten unter und mit den Menschen lebt. 2020 hopste es erstmals ins Kino, nun folgt Streich zwei, „Die Känguru-Verschwörung“, für die sich Kling selbst in den Regiestuhl schwang. Die „Verschwörung“ ist deutlich besser geraten als der Vorgänger, wenn auch eventuell schlechter verständlich für Kinder. Im Mittelpunkt nämlich ein Phänomen, das Kinder gar nicht kennen sollten. Aber sie sollten wahrscheinlich doch, denn Wissen ist immer besser als Unwissen. Welch‘ weiser und wahrer Gedanke angesichts dieses Films.

„Die Känguru-Verschwörung“ kommt schnell zur Sache. Um ein Rendezvous mit Maria (Rosalie Thomass) in Paris zu ergattern, muss Marc-Uwe (Dimitrij Schaad) mit seinem tierischen Mitbewohner mit australischem Background die von Verschwörungstheorien verdrehte Mutter Marias, die „Diesel-Liesel“ (Petra Kleinert, die „Muschi“ aus „Mord mit Aussicht), wie sie von ihrer „Szene“ gern genannt wird, wieder in die richtige Umlaufbahn bringen (falls die Erde nicht doch ein Würfel ist!). Und darum geht’s dann auch.

Fakten gegen Aluhut

Marc-Uwe und Känguru reden sich die Münder fusselig, präsentieren Fakten über Fakten — doch das prallt an den Aluhutträgern ab wie der Klimawandel an Trump. Den leugnen Liesel und Co. vehement. Nicht den Trump, die Veränderung des Klimas durch die Hand des Menschens. Ein paar Längen sind verkraftbar, Tempo, (Wort)Witz — „Ich fliege aus Prinzip!“ —, eine wahnsinnig spielfreudige Besetzung (u.a. Benno Fürmann als Alu-Guru, Michael Ostrowski als Traum-Ösi) machen die „Känguru-Verschwörung“ zum spaßigen Sehgenuss, aber permanent mit „Oh mein Gott, das darf doch alles nicht wahr sein“ auf den Lippen. Und was sagen Marc-Uwe und Känguru angesichts der Realitätsverweigerer? „Das muss man unterspitzen, sonst glaubt es keiner.“

Von Mariella Moshammer

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