Die Gesamtkosten im Blick

Der Spritpreis macht bei den Autokosten nur rund ein Viertel der Gesamtkosten aus – Größter Brocken ist der Wertverlust.

Ja, der Spritpreis ist so hoch. „Das Autofahren ist so teuer.“ Zweifelsohne sind bei einer hohen Kilometerleistung die Spritkosten ein erheblicher Kostenfaktor. Aber oftmals werden die anderen Kosten ausgeblendet, weiß Thomas Hava vom ÖAMTC.

„Anteilsmäßig sind die Wertverlustkosten der größte Teil der von einem KFZ verursachten Kosten“, sagt Hava im Gespräch mit dem VOLKSBLATT.

Bei einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor kann man im Schnitt mit einem Anteil von 50 Prozent der Wertverlustkosten über einen Zeitraum von fünf Jahren an den Gesamtkosten rechnen.

Bei einem Elektroauto kann auf Grund der niedrigeren Wartungs- und der eventuell höheren Anschaffungskosten der Anteil der Wertverlustkosten größer sein, als bei einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor“, sagt Hava.

Generell sind die Kosten sehr vielfältig, wie Hava bemerkt. Die bekanntesten Kostenverursacher sind dabei neben dem Wertverlust, die Versicherung, Wartungskosten, Reifen, Kraftstoff, Vignette, Parkgebühren, Reinigung sowie gelegentliche Nachfüllflüssigkeiten (Scheibenfrostschutz im Winter beziehungsweise Scheibenreiniger, Motoröl, AdBlue).

Am Beispiel eines mit Benzin angetriebenen VW Golf zeigt sich auf der Auto-Info-Homepage des ÖAMTC bei 20.000 Kilometern Fahrleistung pro Jahr und sechs Jahren Behaltezeit, dass der Wertverlust 41 Prozent der Gesamtkosten ausmacht (und somit den größten Brocken darstellt).

Der Kraftstoff schlägt mit 24 Prozent der Gesamtkosten zu Buche und die Wartungskosten mit 19 Prozent. Beim elektrisch betriebenen Nissan Leaf macht der Wertverlust 54 Prozent der Gesamtkosten aus, die Wartungskosten liegen bei 19 Prozent und die Kraftstoff- also Stromkosten berechnet das Tool des ÖAMTC mit 15 Prozent.

Beim elektrisch betriebenen Hyundai Kona macht der Wertverlust sogar 62 Prozent aus, die Wartungskosten 16 und der Strom elf Prozent.

Hava: „Bei Elektroautos verringern sich die Wartungskosten auf Grund wegfallender Arbeiten. Zum Beispiel ist kein Ölwechsel notwendig, Arbeiten an Keilriemen oder Zahnriemen entfallen, ebenso Auspuff- und Zündkerzenarbeiten. Man sollte jedoch generell bei einem Auto die gesamten Kosten im Auge behalten und sich nicht bloß am Spritpreis orientieren.“

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