„Die Götter interessieren sich nicht für uns“

Bühne am Dom: Adele Neuhauser kommt mit Edi Nulz und griechischer Mythologie nach Linz

Adele Neuhauser und das Trio Edi Nulz
Adele Neuhauser und das Trio Edi Nulz © Bühne am Dom

Adele Neuhauser kehrt in Begleitung des Trios Edi Nulz, dem ihr Sohn Julian Pajzs angehört, zurück zu ihren griechischen Wurzeln.

Am 6. August liest die Schauspielerin im Rahmen von Bühne am Dom in Linz aus Kultautor Stephen Fry´s „MYTHOS. Was uns die Götter heute sagen“ die äußerst humorvollen, neu adaptierten Sagen der Antike. Edi Nulz ließ sich dafür von griechischen Skalen, phrygischen Klängen und den ungeraden Rhythmen des Südens inspirieren.

VOLKSBLATT: Wie haben Sie die Corona-Zeit erlebt und wie hat die Pandemie Ihr Leben verändert?

ADELE NEUHAUSER: Anfänglich empfand ich die erzwungene Zurückgezogenheit als eine glückliche Auszeit. Später wandelte sich die Isolation in unglaublich viel Arbeit. Ich war und bin glücklich, ich konnte und durfte arbeiten. Also hab´ ich diese überaus schwierige Zeit gut überstanden.

Nach seltenen Tieren bei der letzten musikalischen Lesung wenden Sie sich gemeinsam mit der Band Edi Nulz Sagenfiguren aus der griechischen Mythologie zu. Wie sind Sie auf dieses Thema gekommen?

Nicht ich bin auf dieses Thema gekommen, in Wahrheit war es mein Sohn. Er war auch derjenige, der die Idee zu unserem ersten Programm mit Douglas Adams´ „Die letzten ihrer Art“ hatte. So auch dieses Mal. Es ist mir wichtig, dass wir Themen und Autoren wählen, die klug und humorvoll Laune machen und der Musik viel Spielraum geben.

Zu Griechenland haben Sie ja auch einen sehr persönlichen Bezug …

Genau das meinte auch mein Sohn: „Du bist in Griechenland geboren, weshalb also nicht ein Programm mit der griechischen Mythologie.“

Was haben uns die Götter heute zu sagen?

Die Götter interessieren sich nicht für uns, sie sind nur mit sich beschäftigt und es macht trotzdem einfach Spaß, ihnen bei ihren aufregenden Geschichten „zuzusehen“.

Die griechische Mythologie wurde schon von zahlreichen Schriftstellern nacherzählt. Warum fiel Ihre Wahl gerade auf Stephen Fry?

Stephen Fry ist ein besonders humorvoller und eleganter britischer Schriftsteller, Schauspieler, Kabarettist und Regisseur. Seine Version der griechischen Mythologie ist sehr lebendig und theatralisch und überaus witzig.

Da geht es bei Tantalus, Sisyphus und Prometheus auch um die „ewige Wiederholung“. Macht der Mensch immer wieder dieselben Fehler?

Nun, die Geschichte zeigt uns diese traurige Wahrheit, dass wir uns einfach nicht belehren lassen und meinen, wir wären göttlich und stünden über den Dingen. Der Zustand unserer Welt hält es uns vor Augen.

Haben Sie die Sagen schon Ihrem Sohn erzählt, als er klein war?

Nein, es gab viele andere Geschichten die wir unserem Sohn erzählten. Die Sagen kamen dann als Pflichtprogramm in der Schule.

Und was bedeutet es Ihnen, gemeinsam mit Ihrem Sohn aufzutreten?

Sie können sich sicher vorstellen, dass es für mich ein großes Geschenk und Glück ist, dass wir gemeinsam auf der Bühne stehen.

Wie hört sich Musik an, die zu alten griechischen Sagen passt?

Ich kann Ihnen sagen, sie hört sich köstlich an! Edi Nulz ist eine Band, die für solche Aufgaben prädestiniert ist. Sie haben die Fähigkeit zu großen, dramatischen Themen genauso wie zu überaus simplen Tönen, wie dem Zwitschern einer Drossel. Grundsätzlich macht ihre Musik einfach nur Spaß.

Auf welche Begegnungen mit der Vergangenheit dürfen wir uns freuen? Und wie haben Sie Ihre Auswahl getroffen?

Die Auswahl haben die Musiker getroffen und ihre Wahl fällt auf die Entstehung der Welt. Im griechischen Kosmos entstand die Welt mit einem Urknall. Bis hin zu Apollon und Marsias Wettstreit wessen Instrument, beziehungsweise wessen Spiel besser klingt.

Gibt es schon Überlegungen und Themen für die nächste „Familientour“?

Ja, die gibt es, aber die Idee ist noch ganz frisch, und es wird ganz bestimmt wieder lustig und skurril.

Auch 2021 werden wieder zwei „Tatort“-Krimis gedreht. Harald Krassnitzer hat mir im Interview gesagt „Das würde alles kaputt machen“, wenn sich Bibi und Moritz näherkämen. Wie sehen Sie Ihre gemeinsame Zukunft?

Harry und ich sind uns in diesem Punkt einig. Den ersten „Tatort“ für dieses Jahr haben wir vor Kurzem abgedreht und es geht darin um Exorzismus. Also, es gibt immer wieder interessante und außergewöhnliche Themen für unsere „Tatorte“. Es bleibt einfach spannend.

Welche Projekte stehen für Sie in der nächsten Zeit an?

Einige Auftritte mit der Band Edi Nulz und ein anderes Programm mit Christian Dolezal und ebenfalls mit Musik. Dann Dreharbeiten zu dem zweiten „Tatort“ und noch einem anderen Projekt.

Mit ADELE NEUHAUSER sprach Melanie Wagenhofer

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