Die innere biologische Uhr kommt sehr gut ohne Kunstlicht aus

VOLKSBLATT-Serie in Kooperation mit dem Sternenpark Attersee-Traunsee

Natürliches_Abendlicht.

Unsere moderne Lebensweise ist vor allem in Ballungsräumen geprägt durch übermäßige permanente Beleuchtung der Natur. In vielen Bereichen wäre diese unnatürliche Illumination verzichtbar.

Künstliches Dauerlicht kann auf die Dauer krank machen. Forschungen belegen diese Erkenntnis. Ein Alltag unabhängig von Lebens- und Naturrhythmen bringt die Lebewelt von Menschen, Tieren und Pflanzen durcheinander.

Zu viele permanente Lichtquellen beeinflussen das Schlafverhalten und den gesamten Organismus der Menschen. Auch gesamte Ökosysteme geraten aus dem Gleichgewicht. Die jedem Menschen ureigenen circadianen biologischen Rhythmen, die in etwa 24 Stunden periodisch wiederkehren, stimmen physiologische Vorgänge aufeinander ab.

Der wichtigste weitgehendst von äußeren Faktoren unabhängige circadiane Rhythmus ist der Schlaf-Wach-Zyklus. Menschliche Körperuhren passen sich ständig an den Wechsel von Tageslängen und die damit verbundenen Jahreszeiten an.

Kunstlicht für 24 Stunden im Übermaß stören diese Adaptierung. Natürliches Licht verändert im Verlauf des Tages das Farbspektrum. Von dominierenden Blauanteilen im Morgen, die aufwecken, bis zu beruhigenden abendlichen Rottönen.

An Lebensrhythmikuhr wird gedreht

Auch wenn der menschliche Körper Schutzmaßnahmen entwickelt, kann die Störung der Nacht Unwohlsein ohne ersichtlichen Grund hervorrufen. Das natürliche Licht der Sonne zeigt bei Übermaß Sonnenbrand auf der Haut an. Schäden von sichtbarer und unsichtbarer Strahlung von künstlichen Lampen werden nicht sofort sichtbar.

Als Krankmacherfaktoren von Kunstlicht gelten Blauanteile. Seit der Etablierung der Elektrizität für Beleuchtung wird an der Lebensrhythmikuhr gedreht, die Nacht wird beleuchtungstechnisch beinahe zum künstlichen Tag gemacht.

Der negative Einfluss von künstlicher Beleuchtung der Natur hat ein dramatisches Ausmaß angenommen. Das Tageslicht als Zeitgeber für Flora und Fauna ist vielerorts von 24 Stunden Beleuchtung abgelöst worden.

Lichtverschwendung schadet der Gesundheit

Irrflüge von Insekten und Vögeln dezimieren die Welt von nachtaktiven Tieren. Der Verlust von nächtlicher Bestäubungsarbeit hat einen deutlichen Einfluss auf die Fortpflanzung und den Weiterbestand der heimischen Pflanzenwelt und Ernteerträgen.

Lichtverschwendung ist nicht nur ein Problem von Astronomen, die für ihre Beobachtungen immer mehr auf Gebiete mit intakter Naturnacht eingeschränkt werden, Lichtverschwendung geht uns alle an. Ein sorgsamer Umgang mit elektrischem Licht spart nicht nur Energie, er fördert auch die Gesundheit.

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