Die stolze Vielfalt unserer Chöre

Fest-Konzert zu „20 Jahre Chorverband OÖ“ löste große Begeisterung aus

Sängerinnen und Sänger in Weiß auf der Bühne des Linzer Brucknerhauses.
Sängerinnen und Sänger in Weiß auf der Bühne des Linzer Brucknerhauses. © R. Winkler

Im Linzer Donaupark fand am Samstag bereits nachmittags das „Platzlsingen“ der angereisten Chöre statt. Ein umfangreiches, schön klingendes und rundum buntes Chor- und „Gstanzl“-Singen gab Aufschluss über die Befindlichkeit und Ansprüche des Miteinander-Singens. Anlass der Anreise, der Präsentation der stolzen Vielfalt unserer Chöre und des gemeinsamen Feierns war das zwanzigjährige Bestehen des Chorverbandes OÖ.

Für das eigentliche Fest-Konzert am Abend füllte sich der Große Saal im Brucknerhaus auch mit viel Prominenz. Der Präsident des Chorverbandes, Harald Wurmsdobler, begrüßte Landeshauptmann Thomas Stelzer und LH a.D. Josef Pühringer, beide waren aktive Chorsänger, bevor sie sich dem Landeshauptmann-Amt zuwandten. Auch Bischof Manfred Scheuer war Ehrengast, ebenso wie Landesrat Markus Achleitner.

Am Podium positionierte sich inzwischen der Hard-Chor mit seinem Leiter Alexander Koller und lieferte einige Kostproben seines reichen Repertoires mit anspruchsvoll zeitgenössischen Chören, aber auch Bruckners „Kyrie“ WAB 146 aus der Kronsdorfer Messe. Es folgte der Jeunesse Chor mit Wolfgang Mayrhofer, der Brahms’ „Liebeslieder – Walzer“ op.52 mit Klavierbegleitung als anspruchsvolles Festprogramm vorstellte.

Hundertschaft in Weiß

Nach der Pause war die Überraschung groß: Die Brucknerhausbühne konnte die vielen Sängerinnen und Sänger in Weiß in engster Bühnenaufstellung kaum fassen. Hunderte kamen zur Aufführung der Friedensmesse „The Armed Man“: A Mass For Peace von Karl Jenkins (*1944). Im Vordergrund das bewährte Orchester des Musikgymnasiums mit Großeinsatz für Bläser und Schlagwerk.

Der künstlerische Gesamt-Leiter des TV-Formates „Eurovision Chori“ und von Jenkins empfohlene Dirigent für Großchöre, Nicolo Matt, war der großartige Gestalter am Dirigentenpult.

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Bei den ersten Klängen zum Text „Der bewaffnete Mann“ stampfte die Hundertschaft, bewegte sich hin und her — bis sich von der Galerie der Muezzin Hafiz Senad Podojak als Rufer zum Gebet meldete. Zwischen den sich wiederholenden Texten und Gebeten auch Schlacht- und Lobgesängen, eine Angriffslust mit „Zornigen Flammen“. Die liturgischen Texte mit Kyrie, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei brachten eine gewisse Ruhe in die sich wiederholenden Melodien. Christa Ratzenböck bewirkt als stimmungsvoller Mezzosopran aufmerksames Hinhören, wo die „Waffen schweigen“ und nach mehr als 90 Minuten Dauer auch im Werk der „Friede“ einkehrt.

Ruhe und langes Stillehalten war die Antwort des Publikums, Begeisterung und lange Stehende Ovationen für diese große Aufführung.

Von Christine Grubauer

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