Die Voest macht den nächsten großen Schritt

Erreichte europaweites Patent für Stahlproduktion ohne den Einsatz von fossilem Kohlenstoff

In den Standorten Donawitz und Linz entwickelt die voestalpine die Zukunftstechnologien.
In den Standorten Donawitz und Linz entwickelt die voestalpine die Zukunftstechnologien. © voestalpine

Als reiner Stahlkonzern sieht sich die voestalpine schon lange nicht mehr. Dennoch will der Linzer Weltkonzern weiter federführend in der Sparte bleiben – und hat hierfür mit einem neuen Patent für die Stahlproduktion ohne den Einsatz von fossilem Kohlenstoff einen neuen Markstein im internationalen Wettbewerb gesetzt.

Ein wichtiger Schritt: Angesichts der zu erreichenden Klimaziele wird Umweltverträglichkeit immer mehr zum entscheidenden Kriterium. Bei der voestalpine setzt man dabei auf mehrere Stränge, darunter auf die in Linz etablierte weltgrößte Pilotanlage zur CO2-freien Herstellung von Wasserstoff.

Diese Anlage gilt der langfristigen Absicherung, für den mittelfristigen Erfolg soll das jetzige Patent den entscheidenden Vorsprung gegenüber den Mitbewerbern sichern. „Es ist ein Fortschritt“, wird beim Konzern betont.

Basis gelegt

Das Hybrid-Konzept bildet die Basis für die Wasserstoff-basierte Transformation. Mit dem nun patentierten Verfahren könnten die CO2-Emissionen der Stahlproduktion in Linz und Donawitz signifikant um rund 30 Prozent gesenkt werden. Das entspricht einer Einsparung von rund 3 bis 4 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr.

2050 CO2-neutral

Langfristig strebt der Linzer Weltkonzern an, den Einsatz von grünem Strom und grünen Wasserstoff im Stahlerzeugungsprozess sukzessive zu erhöhen und so bis 2050 CO2-neutral zu produzieren. Dafür forscht die Voest bereits intensiv an Breakthrough-Technologien, unter anderem in Linz mit der H2-Future-Pilotanlage.

Investition in Forschung

Das jetzige Patent ist auch das Ergebnis jahrelanger Entwicklungsarbeit. Die voestalpine investiert kontinuierlich in Forschung & Entwicklung neuer Produktlösungen und Prozesse. Mehr als 700 Mitarbeiter in mehr als 70 Gesellschaften arbeiten weltweit an neuen Produktlösungen. Mit greentec steel verfolgt der Konzern einen ambitionierten Stufenplan für eine grüne Stahlproduktion.

Insgesamt hat der Konzern bereits mehr als 3200 Patente für Technologien und Produkte angemeldet, zentrale Forschungsfelder sind Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

Von Christoph Steiner

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