Doch kein Job für Doskozil-Verlobte

Im Burgenland tritt heute die erste rein rote Landesregierung an

Am Abend des 26. Jänner haben Julia Jurtschak, Hans Peter Doskozil und Pamela Rendi-Wagner gemeinsam über den roten Wahlsieg gejubelt, mittlerweile hängt der rote Himmel aber nicht mehr voller Geigen.
Am Abend des 26. Jänner haben Julia Jurtschak, Hans Peter Doskozil und Pamela Rendi-Wagner gemeinsam über den roten Wahlsieg gejubelt, mittlerweile hängt der rote Himmel aber nicht mehr voller Geigen. © APA/Jäger

Nach der Affäre um das letztlich doch nicht zustanden gekommene Engagement seiner Verlobten als Referentin in seinem Regierungsbüro steht bei Hans Peter Doskozil (SPÖ) heute wieder Politik im Terminkalender: Zuerst konstituiert sich in Eisenstadt der neugewählte Landtag, anschließend steht die Wahl von Doskozil zum Landeshauptmann und die Kür seiner Regierungsmitglieder an.

In einem Wahlgang stimmen alle 36 Abgeordneten über den Vorschlag ab, der neben Doskozil als Landeschef Astrid Eisenkopf als Landeshauptmannstellvertreterin und wie bisher Heinrich Dorner, Christian Illedits und Daniela Winkler als Landesräte vorsieht. Nachdem im Burgenland der Regierungsproporz abgeschafft wurde, sitzen damit erstmals seit 1945 ausschließlich SPÖ-Politiker auf der Regierungsbank.

 

Enttäuscht und schockiert

Bei der Wahl im Landtag kann sich Doskozil nach der Wahl vom 26. Jänner auf eine knappe absolute Mandatsmehrheit der SPÖ stützen: Die Roten halten 19 Abgeordnete, die ÖVP elf, die FPÖ vier und die Grünen zwei Abgeordnete. Morgen, Dienstag, wird Doskozil dann von Bundespräsident Alexander Van der Bellen angelobt.

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Für kurzfristig mehr Aufregung als der Antritt der neuen Landesregierung hat indes das am Freitag bekannt gewordene Vorhaben gesorgt, Doskozils Verlobter Julia Jurtschak einen Job im LH-Büro zu verschaffen. Am Samstag wurde nach heftiger — auch parteiinterner — Kritik die Reißleine gezogen. Über seine Facebook-Seite ließ der SPÖ-Politiker wissen, dass die 36-Jährige die Stelle nicht antritt.

Die gebürtige Deutsche hätte in jedem burgenländischen Bezirk einen Sozialmarkt aufbauen und Veranstaltungen wie die „Burgenländer des Jahres“ betreuen sollen. Jurtschak zeigte sich „über viele Reaktionen und veröffentlichte Meinungen enttäuscht und schockiert“. Die „Art und Form der Gehässigkeit“in diversen Reaktionen hätte sie niemals für möglich gehalten.

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