Meinung

von Roland Korntner

Dolchstoßlegende

Auch wenn Donald Trump seine Niederlage weiterhin nicht eingestehen will oder kann, der Präsident der Vereinigten Staaten wird ab 20. Jänner Joe Biden heißen. Daran werden auch die Klagen, die das Anwaltsteam des Noch-Amtsinhabers einbringt, nicht ändern.

Es ist schon unwahrscheinlich, dass er auch nur einen einzigen verlorenen Staat auf gerichtlichem Wege umdrehen kann. Dass das, wie notwendig, — Biden werden mehr als 300 Wahlmänner zugeschrieben — sogar in mehreren Fällen gelingt, ist auszuschließen.

Doch was bezweckt Trump damit, zumal die Gerichtsgänge viel Geld kosten? Einmal ganz abgesehen davon, dass eine Persönlichkeit wie Trump grundsätzlich ein schlechter Verlierer ist, versucht er nunmehr eine Dolchstoßlegende zu schaffen.

Einerseits, um sich die Niederlage nicht eingestehen zu müssen, andererseits um den siegreichen Rivalen anzupatzen, noch vor dessen Amtsantritt zu beschädigen. Und drittens natürlich, um die eigene, große Gefolgschaft bei der Stange zu halten. Denn dass Trump von der Bildfläche verschwindet, darf bezweifelt werden.

„Trump wird nicht von der Bildfläche verschwinden“

In welcher Form auch immer, er wird weiter die Öffentlichkeit suchen. Als „Lautsprecher“ der Republikaner, als möglicher Kandidat für 2024 oder vielleicht sogar als Scharfmacher für einen TV-Sender. Egal, für was er sich entscheidet, es wird die Arbeit von Joe Biden nicht erleichtern.

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