DS 9 E-Tense – Der Name ist Programm

Wer hätte anno 1955 gedacht, dass der Citroën DS – genannt „Die Göttliche“ – 60 Jahre später Namenspate für die noble Tochtermarke DS Automobiles sein wird? Nun: Mittlerweile ist die Marke, die konzernintern schon früh in Richtung E-Mobilität positioniert wurde, auch in Österreich gut etabliert. Weiteren Auftrieb soll hier die Limousine DS 9 E-Tense geben.

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Das ist also der jüngste Wurf aus dem Hause DS. Eine Limousine. Nobel noch dazu, wie es sich für die Marke gehört, denn die Konkurrenz ist auch schon mit den deutschen Premiummarken ausgemacht.

Nun, der DS 9 wirft gleich einiges in die Waagschale: 4,934 Meter Länge, 1907 Kilogramm Leergewicht, von null auf hundert in 8,3 Sekunden, 320 Newtonmeter Drehmoment und 240 km/h Spitze.

Typenschein

DS 9 E-Tense 225 Performance Line+

Preis: ab € 53.450,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 61.982,- unter anderem inklusive elektrisches Schiebedach € 1260,-, DS Night Vision € 1800,-, Premium HiFi-System Focal Electra € 1200,-, DS Park Pilot € 756,-, Alarmanlage € 420,-, DS Drive Assist € 1116,- und sensorgesteuerte Handsfree-Heckklappe € 504,-; einen DS 9 (E-Tense 224 Rivoli+) gibt es ab € 54.700,-
NoVA/Steuer: 0 %/ € 639,36 jährlich
Garantie: 2 Jahre, 2 Jahre Lackgarantie, 12 Jahre gegen Durchrostung, 8 Jahre bis max. 160.000 km für 70 Prozent der Akkukapazität
Service: alle 25.000 km oder alle 2 Jahre

Technische Daten:
Benzinmotor: R4, 16V, Turbolader, Partikelfilter, 1598 cm³, 133 kW/180 PS bei 6000 U/min
Elektromotor: 81 kW/110 PS Spitzenleistung bei 2500 U/min, 30 kW/41 PS Dauerleistung, max. Drehmoment 320 Nm
Systemleistung: 165 kW/225 PS
Getriebe: Achtgangautomatik
Antrieb: Frontantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 240 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 8,3 s
Leistungsgewicht: 8,48 kg/PS
WLTP-Verbrauch: 1,5 Liter
VOLKSBLATT-Testverbrauch: 5,8 Liter
CO2-Ausstoß: 34 g/km
Euro 6d

Eckdaten:
L/B/H: 4934/1932/1460 mm
Radstand: 2895 mm
Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 1907/2325 kg
Kofferraum: 510 Liter
Tank: 42 Liter (Benzin)
Akku brutto/netto: 11,8/10,2 kWh
Reifen: 4 x 235/45 ZR19 97V auf 19“-Alus

Sicherheit:
Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/BSD/RSR/LKA/ACC
Airbags: 7

Die Linienführung ist wie aus einem Guss. Der breite und tiefe Kühlergrill samt schmaler LED-Leuchten verleihen dem DS 9 ein brachiales Antlitz. Die Schulterlinie ist hochgezogen, die Dachlinie fällt coupéhaft kurz nach der B-Säule ab und mündet in ein kurzes Heck, dessen Kennzeichen das prominent platzierte Logo, die spitz zulaufenden LED-Rücklichter sowie die beiden verchromten Auspuffrohre sind.

Ein in Summe würdiger, markanter, eigenständig und somit gelungener Auftritt. Innen zeigt sich der DS 9 verspielt und edel – als pars pro toto sei hier die drehbare Analoguhr genannt. In Sachen Bedienbarkeit, Menüführung, Materialmix, Verarbeitung, Platzangebot und Ablageflächen gibt sich der DS 9 keine Blöße.

Die schwächere Variante mit 225 PS Systemleistung bringt den Wagen dank des E-Motors rasch nach vorne. Bei Zwischenspurts gibt sich die Antriebskombi jedoch nur zögerlich bei der Weitergabe von Pferdestärken an die Vorderräder.

Perfekt ist das Auto für die Mittelstrecke, für die Langstrecke ist der Tank mit 42 Litern schlichtweg zu klein. Und Stichwort Langstrecke: Dort klettert der Verbrauch bei moderater Fahrweise auf gut sechs Liter, wenn der Akku leer ist.

Bei 3,2 Kilowatt Ladeleistung ist der gut zehn Kilowattstunden große Akku binnen dreidreiviertel Stunden wieder komplett voll, wenn er vorher komplett entladen war. Das kann man natürlich umgehen, denn die Limousine kann auch einen Mindestladestand im Akku speichern – um zur Not lokal emissionsfrei zu gleiten.

Die maximale elektrische Reichweite des Fronttrieblers liegt in der Theorie bei 53 Kilometern. In der Praxis sind es dann etwas mehr als 45. Der Maximalspeed nur mit dem 110 PS starken E-Motor beträgt elektronisch abgeregelte 135 km/h und liegt damit höher als hierzulande erlaubt.

Nahezu göttlich ist die Federung der Limousine. Das wissen vor allem jene, die in den italienischen Marken auf Nebenstraßen unterwegs waren – und die sind dort wirklich in einem erbärmlichen Zustand. Auch sonst gibt sich der DS 9 äußerst komfortabel – angefangen bei der leichtgängigen, präzisen Lenkung über die sanften, anschmiegsamen, langstreckentauglichen, beheizbaren Ledersitze bis hin zu den behände eingreifenden Assistenzsystemen, die der Wagen sonder Zahl hat.

Auch die fein dosierbaren Bremsen sowie die flinke und nonchalante Achtgangautomatik verdienen höchstes Lob; da fällt es weniger ins Gewicht, dass der Benziner unter Volllast ganz schön laut wird.

Es sind schlussendlich die Kleinigkeiten, die dem DS 9 noch fehlen, um die erste Geige im Konzert der Premium-Limousinen zu spielen – oder um sich innerhalb des Stellantis-Konzerns endgültig als Nobelmarke zu etablieren.

Da wären beispielsweise die fehlende Lenkradheizung, das träge Infotainmentsystem oder auch der Fahrzeugschlüssel. Denn diesem sieht man die Mondäne nicht an, über die der Wagen verfügt, schließlich werden auch die Peugeot und Opel mit ident aussehenden Schlüsseln ausgeliefert.

Fazit

Großteils gelungene Premium-Limousine mit verspielter Optik innen und außen und zu einem kompetitiven Preis von knapp 62.000 Euro.

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