Eigentumswohnungspreise 2019 gestiegen – Aber weniger Transaktionen

Die Eigentumswohnungspreise sind in Österreich voriges Jahr kräftig gestiegen – im Schnitt um 7,2 Prozent -, es gab aber in Summe erstmals nach fünf Rekordjahren weniger Transaktionen. Das zeigt die Analyse der Grundbucheintragungen durch den Immo-Consulter RE/MAX. Im Fünf-Jahres-Vergleich verteuerten sich Eigentumswohnungen in Österreich um 24 Prozent, innerhalb von zehn Jahren um 73 Prozent.

2019 wurden in Österreich 49.832 Wohnungen verbüchert, um 0,8 Prozent weniger als im bisherigen Rekordjahr 2018. Der Verkaufswert der gehandelten Wohnungen stieg dabei um 711 Mio. Euro oder um 6,5 Prozent, doppelt so stark wie im Jahr davor. Das Gesamtvolumen stieg um 6,5 Prozent auf rund 12 Mrd. Euro. Teuerste Landeshauptstadt war erneut Bregenz vor Salzburg und Innsbruck, der teuerste Bezirk außerhalb Wiens wieder Kitzbühel in Tirol.

Die Corona-Krise hat der Immobilien- und Wohnungsmarkt in Österreich heuer laut RE/MAX Austria „unmittelbar zu spüren bekommen“. Speziell in den ersten zwei Wochen nach Beginn der Krise habe es eine gewisse Schockstarre gegeben, die Nachfrage nach Wohnungen sei deutlich zurückgegangen. „Mittlerweile hat sich die Situation aber wieder erheblich gebessert“, so Geschäftsführer Bernhard Reikersdorfer in einer Aussendung.

Nach Ende der Krise werde das Angebot an Wohnungen steigen, jedoch die Nachfrage aufgrund erschwerter Rahmenbedingungen (z.B. Ungewissheit hinsichtlich Arbeitsplatz) nicht so schnell auf das hohe Niveau der Vorjahre zurückkommen. Die Preise würden aus heutiger Sicht nicht steigen, es sei in vielen Regionen auch mit fallenden Preisen zu rechnen. Dennoch blieben Eigentumswohnungen für die Eigennutzung, aber auch als Anlageform und zur Pensionsvorsorge weiter begehrt und vor allem empfehlenswert.

2019 kostete die typische Eigentumswohnung in Österreich im Schnitt 211.826 Euro, und damit um 7,2 Prozent mehr als im Jahr davor. Ein Viertel aller 2019 gehandelten Wohnungen habe weniger als 130.000 Euro gekostet, dieser Wert für das günstigste Viertel sei innerhalb eines Jahres um 10.000 Euro oder 8,3 Prozent nach oben gegangen. Im obersten Viertel kosteten die Wohnungen mindestens 284.063 Euro, um 19.000 Euro oder 7,2 Prozent mehr als 2018.

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Obwohl 2019 die Preisentwicklung im obersten und untersten Viertel gleich war, ist sie langfristig unterschiedlich. Im oberen Preisquartil legten die Preise im Zehn-Jahres-Vergleich um 62,3 Prozent zu, im untersten verdoppelten sie sich exakt. Binnen fünf Jahren legten sie im untersten Viertel um 36,8 Prozent zu, im obersten nur um 19,6 Prozent.

Grund laut RE/MAX: Im unteren Viertel kamen aufgrund der Neubauten mit kleinsten Wohnflächen auch höherpreisige Objekte dazu, im oberen Viertel waren immer schon viele Neubauten enthalten gewesen. Zudem sind kleinere Wohnungen als Anlegerobjekte beliebter und werden schneller bzw. öfter gehandelt als größere.

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