Ein besonderes Haus am See

Traunkirchen feiert das 1000-jährige Bestehen seines Klosters

Pfarrkirche und Kloster Traunkirchen
Pfarrkirche und Kloster Traunkirchen © TVB Traunsee-Almtal/brainpark.traunsee

Von Grabbeigaben aus längst vergangenen Tagen über ein jahrhundertelang von Frauen geführtes Kloster bis hin zu kostbaren Handarbeiten.

Die tausendjährige Geschichte des Klosters Traunkirchen wird im Ort am Traunsee von Juni 2020 bis Juni 2021 gleich mit mehreren Ausstellungen gefeiert (Eröffnung: 5. Juni).

700 Jahre führten Frauen das Kloster

Zum einen wird unter dem Titel „Kloster Traunkirchen im Wandel der Zeit“ die Abtei auf der Halbinsel als spirituelles und religiöses Zentrum, aber auch als kultureller, schulischer und wirtschaftlicher Mittelpunkt der Region gezeigt.

700 Jahre führten Benediktinnerinnen das Stift, ehe sie von Jesuiten abgelöst wurden. Mit einem spannenden Rundgang durch die historischen Mauern wird die Geschichte von der Gründung bis hin zur Jetzt-Zeit bearbeitet.

Rollups und eine App machen die Historie erlebbar und erfassbar, Zeittafeln veranschaulichen den Bezug zum jeweiligen historischen Zeitgeschehen. Besonders interessant sind die vielen Aquarelle, historische und bauliche Gegebenheiten darstellend, des Salinenangestellten Carl Ritter aus dem 19. Jahrhundert.

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Seit der jüngsten Steinzeit ist die Halbinsel am See besiedelt. Schon zwischen 1000 und 400 v. Chr. lebten am Seeufer Menschen, der Johannesberg wurde von ihnen als Kultstätte genutzt, auf dem dort befindlichen „Brandopferplatz“ bis ins 4. nachchristliche Jahrhundert Trank- und Speiseopfer für die Götter dargebracht.

Archäologische Funde, mit denen der örtliche Kulturverein ArcheKult eine kleine Ausstellung gestalten wird, geben Auskunft über die Ur- und Frühgeschichte von Traunkirchen und dessen Einbindung in die frühe Bergbaulandschaft des Salzkammerguts, denn auch der Weg des Salzes führte hier natürlich vorbei.

Die überregionale Bedeutung dieser Siedlung als Knotenpunkt eines weitgespannten Kommunikations- und Handelsnetzes spiegelt sich im Reichtum der beiden Gräberfelder wider, die sich vom Kloster über einige Fundstellen im Ort bis zur so genannten „Klettenwiese“ erstreckten. Die Leihgaben wurden vom Bundesdenkmalamt Wien und dem Oberösterreichischen Landesmuseum zur Verfügung gestellt.

Ein weiteres, kleineres Jubiläum gilt es ebenfalls noch zu feiern: Seit 20 Jahren befindet sich ein Handarbeitsmuseum in den altehrwürdigen Räumlichkeiten des Klosters, das von den Goldhauben-, Kopftuch- und Hutgruppen des Bezirkes Gmunden betrieben wird. Rund 30 verschiedene Handarbeitstechniken werden dort präsentiert, eine Sonderausstellung widmet sich jetzt wertvollen Klosterarbeiten wie Goldklöppelspitzen, Paramentik, Priestergewändern …

Öffnungszeiten: Juni/September/Oktober 2020: Freitag bis Sonntag von 14-18 Uhr Juli/August 2020: Donnerstag bis Sonntag 14-18 Uhr

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