Ein Drittel der Wohnungsbrände mit Todesfolge ist vermeidbar

Im Vorjahr verloren sieben Menschen in OÖ ihr Leben im Feuer – Lediglich 20 Prozent der Haushalte sind mit Brandmelder ausgestattet

In Oberösterreich gab es im vergangenen Jahr bei Wohnungs- und Gebäudebränden insgesamt sieben Todesopfer.
In Oberösterreich gab es im vergangenen Jahr bei Wohnungs- und Gebäudebränden insgesamt sieben Todesopfer. © Kollinger

Jeder dritte Brandtote könnte noch leben, hätte er an den richtigen Stellen im Haus einen Brandmelder angebracht. Das sagte Günther Schwabegger, Vorstand der Brandverhütungsstelle OÖ, am Freitag in einer Pressekonferenz in Linz.

Der Experte schätzt, dass derzeit in nur 20 Prozent der Haushalte ein solches Gerät vorhanden ist. Der typische Brandtote sei ein 74-jähriger Mann. Männer seien deswegen häufiger betroffen, da sie öfter zu Zigaretten greifen als Frauen. Oftmals schlafen die Betroffenen beim Rauchen ein und ihre Zigarette verursacht dann ein Feuer.

„Wir haben deutlich mehr Todesfälle in der Nacht“, sagte Schwabegger. Die meisten Wohnungs- oder Gebäudebrände passieren zudem in den Wintermonaten. Der Experte ruft in diesem Zusammenhang zum sorgsamen Umgang mit Kerzen auf, die in dieser Jahreszeit vermehrt verwendet werden.

Meist Ältere gefährdet

Alter und Mobilität spielen bei den Brandopfern eine große Rolle. Rund 20 Prozent der Bevölkerung sind über 65 Jahre alt, in dieser Altersgruppe sind rund 50 Prozent Brandtote zu beklagen. Schwabegger rät dazu, sich Fluchtwege zu überlegen und zu schauen, ob man im Ernstfall schnell aus dem Haus fliehen kann.

Für ältere Menschen empfiehlt er einen Netzbrandmelder, denn dieser meldet auch in den nicht betroffenen Räumen. Für Hörbeeinträchtigte gibt es einen Sinnesmelder, der vibriert und blinkt im Ernstfall.

„Ein Rauchwarnmelder kann zwar die Entstehung des Brandes nicht verhindern, er sorgt aber dafür, dass die Gefahr rechtzeitig erkannt wird. Die frühzeitige Alarmierung verschafft jenen Vorsprung, den man benötigt, um sich selbst und andere aus dem Gefahrenbereich zu retten“, betonte Schwabegger.

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