EBENSEE — Der Glöcklerlauf in Ebensee zählt zu den schönsten Brauchtumsveranstaltungen im Salzkammergut. Max Höllmoser (62) gehört inzwischen fast schon zum „Inventar“ dieses einzigartigen Rauhnachtsbrauches. Der Tischler ist am Wochenende bereits zum 50. Mal dabei, wenn es gilt, die bösen Geister zu vertreiben.
1971, als 14-Jähriger, war er erstmals beim Glöcklerlauf mit dabei. Bei dieser Premiere war er als „Absammler“ für die Spenden zuständig. Bereits zwei Jahre später übernahm er die Verantwortung über die Passe (so werden die Glöcklergruppen genannt) Kohlstatt. 1975 entstanden die Passe „Alt Kohlstatt und Kohlstatt Jung“, deren Chef er noch heute ist.
Jubiläum nach überstandener Krankheit
Rund 60 Buben, Burschen und Männer, im Alter von vier bis 62 Jahren, bilden die Glöcklerpasse. Ein Kern von etwa 15 Glöcklern ist bereits seit 30 bis 40 Jahren beim Glöcklerlauf im Einsatz und gibt die Erfahrung in Sachen Rauhnachtsbrauch an die Jugend weiter.
„Der Glöcklerlauf ist unser schönster und unser friedlichster Brauch“, begründet Höllmoser, warum ihm gerade der Lauf mit den Lichterkappen in der letzten Rauhnacht derart ans Herz gewachsen ist. Ein Herz für den Ebenseer Glöcklerlauf haben auch alle seine Glöckler, wenn sie sich ab Oktober regelmäßig treffen, um Kap pen auszubessern oder neue Glöcklerkappen zu bauen. „Durchschnittlich bauen wir jedes Jahr je zwei neue Kappen für Alt und Jung Kohlstatt“, schildert der Glöckler-Jubilar. Nicht so ohne, wenn man bedenkt, dass pro Glöcklerkappe mindestens 400 Arbeitsstunden vonnöten sind.
Seinem Jubiläumslauf am Sonntag, den 5. Jänner, blickt Höllmoser bereits voller Vorfreude entgegen. „Ich habe im Herbst eine schwere Krankheit überstanden. So gut, dass ich am kommenden Sonntag beim Glöcklerlauf mitmachen und mein Jubiläum feiern kann. Das ist für mich das schönste Geschenk und die beste Feier“, zeigt sich der 62-Jährige dankbar und bescheiden.