Ein Jahr KI an der Uni: Erste Bilanz positiv

Richtungsweisendes Studium „Künstliche Intelligenz“ trotz Covid-Pandemie mit mehr als 400 Anfängern gut angelaufen

KI-Experte Sepp Hochreiter bei der Präsentation der Künstlichen Intelligenz bei Einführung des Studiums im Vorjahr. Die Nachfrage nach dem Lehrgang an der Johannes Kepler Universität war von Beginn an groß.
KI-Experte Sepp Hochreiter bei der Präsentation der Künstlichen Intelligenz bei Einführung des Studiums im Vorjahr. Die Nachfrage nach dem Lehrgang an der Johannes Kepler Universität war von Beginn an groß. © JKU

Als Meilenstein für den Standort wurde es bei der Einführung vor einem Jahr angepriesen: Das neue Studium „Künstliche Intelligenz“ an der Linzer Johannes Kepler Universität.

Rund 30 Jahre nachdem man in der Landeshauptstadt mit einem der ersten Mechatronik-Studien Europas in die Pionierrolle schlüpfte, wollte man wieder Marksteine setzen. Nach den ersten beiden Semestern zieht man trotz der erschwerten Lage durch die Covid-Pandemie an der JKU nun auch eine positive Bilanz.

Die Nachfrage war bereits im ersten Semester groß: 271 Anfänger inskribierten im vergangenen Wintersemester für das Bachelorstudium „Artificial Intelligence“, 144 weitere Interessierte entschieden sich für den Master-Studienlehrgang.

Das erste Jahr eines neuen Studiums diene immer auch dazu, Inhalt und Form des Studiums zu erproben und gegebenenfalls zu adaptieren. Eine Evaluierung unter den Studierenden hätte aber gezeigt, dass viele mit dem Lehrplan sehr zufrieden sind, heißt es auf der Universität zu den ersten Rückmeldungen. Da das Studium aufgrund des großen Fokus auf Informatik und Mathematik sehr fordernd ist, sei es aber normal dass es auch Aussteiger aus dem Studium gäbe.

Kaum Änderungen

Daher werde es abgesehen von minimalen Anpassungen auch keine Änderungen für das kommende Studienjahr geben. Viel mehr seien der weitere Verlauf der Pandemie und die damit zusammenhängenden Sicherheitsmaßnahmen die größte Herausforderung. Weiterhin soll der Einstieg möglichst niederschwellig bleiben, um das Potenzial an Studierenden hoch zu halten. Man biete gute Betreuung und zum Beispiel auch Einstiegskurse in die Programmiersprache Python für Studienanfänger, wird betont.

Studium zukunftsweisend

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Mit der Einführung des Studums Künstliche Intelligenz (Artificial Intelligenze – AI) gelang der Kepler Universität ein echter Coup. Mit der Unterstützung des Landes OÖ hatte man lange darum gekämpft mit Sepp Hochreiter einen der weltweit angesehensten Experten auf diesem Gebiet in Linz zu halten, um den Lehrgang aufzubauen. Ein entsprechend renommiertes Team wurde ihm zur Seite gestellt. Künstliche Intelligenz gilt als eines der führenden Zukunfsthemen. Vor allem der Fokus auf den Bereich „Deep Learning“ soll in Linz ein Alleinstellungsmerkmal ausmachen.

Deep Learning ist eine der Schlüsseltechnologien hinter Autonomem Fahren. Sie ermöglicht es, dass Fahrzeuge ein Stoppschild richtig erkennen oder einen Fußgänger von einer Straßenlaterne unterscheiden. Auch ist sie grundsätzlich schon so weit, aufgrund der Mimik und Körperhaltung von Menschen, deren wahrscheinlichen nächsten Schritte hervorzusagen. Nicht umsonst gilt KI unter Experten als die Elektrizität des 21. Jahrhunderts. Flächendeckend eingesetzt, soll sie prägender als die Industrielle Revolution werden, so die großen Erwartungen.

Der Mastermind hinter dem Studium ist zuversichtlich nach dem Beginn: „Artificial Intelligence ist eines der prägendsten Forschungsfelder der Gegenwart. An der JKU werden die Studierenden umfassend ausgebildet – und können so eine Zukunft mitgestalten, in der Artificial Intelligence gemeinsam mit Human Intelligence gesellschaftliche und technische Probleme löst“, so Sepp Hochreiter auf Anfrage.

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