Ein Jahr oberösterreichische Kunst

Ausstellung im Linzer Ursulinenhof: Sämtliche Werkankäufe des Landes des Jahres 2021

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Das Land OÖ kaufte im Vorjahr 57 Werke oberösterreichischer Künstler an, als Anerkennung, Förderung und Wertschätzung für die Kunstschaffenden, mehr aber noch als kostbare Basis zur wissenschaftlichen Bearbeitung der lebendigen oö. Kunstgeschichte.

Die Kunstsammlung im Ursulinenhof präsentiert bis 23. September sämtliche Ankäufe aus 2021, zeigt dabei nicht nur eine Leistungsschau, was Qualität und Vielfalt betrifft, sondern gewährt auch einen umfassenden Einblick in die Entwicklung des heimischen Kunstschaffens. Kuratorin und Leiterin der Kunstsammlung Anneliese Geyer gelingt es, die höchst unterschiedlichen Positionen in dramaturgisch und ästhetisch spannungsvolle Zusammenhänge zu setzen.

Künstlerische Dialoge

Beim Rundgang durch diesen Mikrokosmos im Verhältnis zur globalen Kunstszene wird ersichtlich, dass, gleich allen kunsthistorischen Phasen, Künstler aufeinander einwirken. Es formieren sich Stilrichtungen und deren radikale Gegenbewegungen. Im Spiel, diese künstlerischen Dialoge zu ergründen, zeigt sich, dass oft gerade bei familiären Bindungen bewusste Gegenströme herrschen.

Die Arbeiten führen in alle Richtungen. Fotos, die in ihrer Eindringlichkeit ganze Geschichten erzählen, experimentelle Arbeiten, spartenübergreifende Malereien, ein grausam reduziertes Schlachtenbild, Grafiken von Kohle bis Edding, Malereien zart wie Monet neben expressiven Großformaten, interdisziplinäre Skulpturen zwischen Objekt und Bild. Ab Herbst wird ein Großteil der Arbeiten in der Artothek für den Verleih bereitstehen.

Als andere Art der Förderung gewährt das Land Oberösterreich Aufenthalte als „Artist in Residence“. Hermine (verstorben 2020) und Michael Sardelic verbrachten 2018 einen Sommer in Paliano. Die dort entstandenen Rauminstallation „Framing by HuM-ART“ zeigt in einem weiteren Raum der Kunstsammlung, wie temporäre Einrahmung Wert und Wirkung beeinflusst. Schmale Metallprofile in die Natur gesetzt schärfen Sichtweisen. Die Rahmen als Linien in der Natur werden zur allein stehenden dreidimensionalen Grafik inmitten der Natur.

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Von Eva Hammer

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