Meinung

von Manfred Maurer

Ein Makel, na und?

Donald Trump wird als einer von bisher nur drei Präsidenten in die US-Geschichte eingehen, gegen die ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet wurde. Dementsprechend sind die oppositionellen Demokraten auch bemüht, diesen Makel dick zu unterstreichen. Dies umso mehr, als sie genau wissen: Wenn keine rauchende Pistole mehr gefunden wird, die auch republikanische „Geschworene“ im Senat dazu bringt, den Daumen nach unten zu richten, dann geht Trump als reingewaschener Triumphator aus dem Verfahren.

Dieses Worst-Case-Szenario ist tatsächlich das realistischere. Und das auch noch am Beginn des Wahljahres.

Mit dem Makel des (freigesprochenen) Angeklagten wird Trump gut leben können. Schon bisher war Makellosigkeit nicht sein Markenzeichen. Vielmehr hat er die ihm anhaftenden Makel genützt, um sich von der Makellosigkeit der politischen Korrektness abzuheben. Trump bricht Tabus, ignoriert Spielregeln — und kommt damit durch. Viele rümpfen die Nase, aber seine Fangemeinde bleibt ihm treu. Sie wird nicht schrumpfen, wenn auch die schärfste Waffe aus dem Checks&Balances-Arsenal der US-Demokratie Trump nichts anhaben kann.

Der Triumph der Demokraten, dem Präsidenten ein Amtsenthebungsverfahren umgehängt zu haben, dürfte sich somit als Pyrrhussieg erweisen.

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