Ein Wortkünstler und Fischer ist nicht mehr

Oö. Schriftsteller Hans Eichhorn verstarb nach langer schwerer Krankheit im 65. Lebensjahr

Schriftsteller Hans Eichhorn (1956-2020)
Schriftsteller Hans Eichhorn (1956-2020) © Bibliothek der Provinz/Bogner

Der oberösterreichische Autor, Maler und Berufsfischer Hans Eichhorn ist tot. Der vielfach ausgezeichnete Schriftsteller starb am Samstagvormittag im 65. Lebensjahr nach längerer schwerer Krankheit.

Eichhorn wurde 1956 in Vöcklabruck geboren und lebte und arbeitete am Attersee. Nach dem Studium der Religionspädagogik übernahm er 1983 von seinen Eltern das Fischereirecht am Attersee und war seither Berufsfischer.

Seine künstlerische Laufbahn begann er 1982 mit Gedichten und Prosaarbeiten. Seine literarische Arbeit wurde intensiver und er hat Publikationen in Zeitschriften (Literatur, Kritik, Manuskripte, Facetten, „Die Rampe“ und im ORF) veröffentlicht.

1993 erschien Eichhorns erstes Buch „Das Zimmer als voller Bauch“ im Residenz Verlag Salzburg. Viele seiner Werke hatten einen engen Bezug zum Attersee. Als leidenschaftlicher Fischer, der die Jahrhunderte alte Familientradition pflegte, kannte er die Landschaft und die dort lebenden Menschen wie kein Zweiter. 32 Bücher hat Eichhorn veröffentlicht, sein letztes Prosawerk „FAST das große Haus. Wiederholungen“ 2019 im Verlag Bibliothek der Provinz.

„Mit Hans Eichhorn verlieren wir nicht nur einen sprachgewandten, universal denkenden Wortkünstler und Maler, sondern vor allem auch einen Menschen, der als feinfühliger Beobachter unserer Gesellschaft galt“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer zum Tod von Hans Eichhorn.

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Erst Ende Jänner hatte Stelzer Eichhorn den Heinrich-Gleißner-Preis für Literatur überreicht. Bereits 2005 erhielt der Autor den oö. Landeskulturpreis für Lyrik. Letzten November zeichnete ihn das Land Salzburg mit dem Georg-Trakl-Preis für Lyrik aus.

In der Jurybegründung hieß es: „Seine Gedichte sind von visueller Kraft geprägt, von großem Feingefühl für die minutiöse Beobachtung von Dingen, Menschen, sozialer Ausgrenzung und gesellschaftlichen Fehlentwicklungen, für die leichtfertige Zerstörung der Umwelt ebenso wie für die vielstimmige ,Morgenoper’ des Erwachens auf dem See und für die Sommerkulisse aus Wasser, Gebirge und Licht in Trakl’scher Farbenpracht.“

 

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