Eine bewegte Tennis-Geschichte

Weltklasse-Spielerinnen , Triumphe, Enttäuschungen — Linzer WTA-Event wird heuer 30

Magdalena Maleeva © AFP/Bahr

Die Geschichte des — nach dem Porsche Cup Stuttgart — zweitältesten Hallenevents der WTA-Tour begann 1991, die für die Schweiz startende Bulgarin Magdalena Maleeva kürte sich zur ersten Siegerin des mit 100.000 Dollar dotierten Events.

Den ersten Aufreger gab es zwei Jahre später. Veranstalter Peter-Michael Reichel hatte die gesamte Werbung auf Superstar Martina Navratilova ausgerichtet, sogar ein Shuttle zum Skifahren in den Alpen stand bereit. Doch die tschechische Tennis-Legende sagte aus heiterem Himmel ab. Dass sie acht Jahre später im Doppel mit Arantxa Sanchez-Vicario doch noch nach Linz kam, war ein schwacher Trost, genau wie die Leistung —Abschied in Runde eins.

1994 stieg die Generali als Hauptsponsor ein und blieb dies 23 Jahre, 1998 folgte der Aufstieg in die Kategorie II, das Preisgeld stieg kontinuierlich bis auf 600.000 Dollar, Spielerinnen aus den Top 10 waren Stammgäste. Ein echtes Highlight dabei: das Endspiel 2000 zwischen der damaligen Nummer zwei der Welt, Lindsay Davenport, und der regierenden Olympiasiegerin Venus Williams (beide USA) — 6:4, 3:6, 6:2.

2003 folgte die Rückkehr in die neue Sportarena auf der Gugl (2000 – 2002 im Design Center), im Jahr darauf war es dann soweit: Serena Williams schlug erstmals in der Stahlstadt auf.

Doch die Freude, dass der damals 23-jährige Megastar nach zuvor zwei kurzfristigen Absagen tatsächlich aus dem Flieger geklettert war, währte nur kurz. Vor 4000 Fans blamierte sich die US-Amerikanerin schon in Runde eins — eine Katastrophe in Sachen Ticketverkauf fürs Turnier.

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Ganz anders präsentierte sich Maria Scharapowa 2006. Die Russin brachte nicht nur Glamour nach Linz, sondern überzeugte auch sportlich — 7:5, 6:2 im Finale gegen Landsfrau Nadja Petrowa. Im selben Jahr endete allerdings auch eine Tennis-Karriere schmerzhaft in Linz.

Mary Pierce, Siegerin 1999, riss sich in der zweiten Runde just beim Matchball das linke Kreuzband. Die 31-jährige Französin arbeitete zwar am Comeback, bestritt aber kein Match mehr auf der Tour.

Mit einer Umstrukturierung der Turnierkategorien wurde das Linzer Event abgestuft und war nur noch mit 220.000 Dollar dotiert, 2016 stieg Hauptsponsor Generali aus. Das größte Damensport-Ereignis in Österreich wurde dank des Landes OÖ gerettet und heißt seitdem „Upper Austria Ladies“. Der bisherige Höhepunkt war der erste Turniersieg von US-Jungstar Coco Gauff im Vorjahr.

Welche Geschichte die Jubiläumsausgabe (9. bis 15. November) schreibt, ist offen, noch mehr vergangene Highlights sind jedenfalls am Montag ab 21.20 Uhr in ORF Sport + in „30 Jahre Tennis WTA Linz“ zu sehen.

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