„Eine emotionale Achterbahnfahrt“

Beat Feuz jubelte über ersten Kitzbühel-Sieg und bangte um den gestürzten Teamkollegen

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„Das war eine emotionale Achterbahnfahrt. Wenn früher abgebrochen worden wäre, wäre ich morgen nicht am Start gestanden, das hält mein Kopf nicht aus“, atmete Feuz tief durch. Er musste zweimal richtig um seinen ersten Sieg auf der Streif zittern.

Zunächst, als ihm der Österreicher Matthias Mayer bis auf 0,16 Sekunden nahe kam, dann als wegen zu starkem Wind nach 23 Läufern erneut unterbrochen war. Davor hatte es nach zwei schweren Stürzen des US-Amerikaners Ryan Cochran-Siegle (Startnummer 13) sowie des Schweizers Urs Kryenbühl (Nr. 17) schon bange Momente und zwei lange Unterbrechungen gegeben.

„Die Fahrt war schwer am Limit“

„Die Fahrt war schwer am Limit, ich habe alles riskiert. Dann die Stürze, ein Teamkollege beim Zielsprung, da kamen sofort Erinnerungen hoch an Dani Albrecht. Dann auf einmal ist Wind, den keiner wirklich spürt, dann fast Rennabbruch, dann wurde wieder gefahren. Ein krasser Tag“, schilderte Feuz die Stunden. Mindestens 30 Läufer mussten ja ins Rennen gehen, damit dieses auch gewertet wird. Das war fast drei Stunden nach Rennstart auch tatsächlich der Fall.

Zielsprung? „Der geht einfach zu weit“

Nach vier zweiten Plätzen 2016, 2018, 2019 und 2020 feierte Feuz damit endlich seinen ersten Kitz-Triumph. Dabei handelt es sich aber um das Ersatzrennen für die ausgefallene Lauberhorn-Abfahrt, der Hahnenkamm-Klassiker steigt ja erst am Samstag (11.30/live ORF 1). „Dominik (Paris/Anm.) hat zu mir gesagt, war eh klar, weil heute ja Wengen ist. Es musste so weit kommen, dass Wengen in Kitz stattfindet, dass ich gewinne“, meinte Feuz. „Ein Abbruch wäre ein mentaler Genickschlag gewesen“, gab der Schweizer zu, ehe er den Zielsprung kritisierte: „Er geht einfach zu weit. Ich bin ja auch heute dort 60, 70 Meter rausgesegelt wahrscheinlich.“

Mayer verpasste die Wiederholung seines Vorjahrstriumphes nur knapp: „Ich habe super gepusht, es war ein fast perfekter Lauf“, bilanzierte der Kärntner. Erstmals seit dem Kreuzbandriss vor einem Jahr just in Kitzbühel fuhr auch Paris wieder aufs Podest: „Für mich ist das mehr als okay“, strahlte der Südtiroler.

Kriechmayr hofft auf zweite und dritte Chance

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Sprachlos ob eines Rückstands von 1,62 Sekunden war hingegen Vincent Kriechmayr (Rang neun). „Ein gescheites Paket, das ist mir unerklärlich. Ich hoffe, dass ich über Nacht was finde“, so der Oberösterreicher. Sollte es am Samstag in der zweiten Abfahrt wieder nicht nach Wunsch klappen, gibt es am Sonntag mit dem Super-G (10.20/live ORF 1) auch noch eine dritte Chance.

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