Eine Erfolgsgeschichte beginnt

1951 als Jugendwerk der Landwirtschaftskammer OÖ gegründet, hat sich die Landjugend zur größten und aktivsten Jugendorganisation in Oberösterreich entwickelt.

Im Zuge des Marschallplans wurde der Schwerpunkt auf den wirtschaftlichen Wiederaufbau gelegt. Im Bereich der Landwirtschaft lag der Fokus auf der Technisierung. Mit den 4H-Klubs wurde die Jugend in diesen Bereichen geschult. Der Umgang mit technischem Gerät (o.) wurde vermittelt, und auch Versuche mit Düngemitteln wurden durchgeführt (u.).
Im Zuge des Marschallplans wurde der Schwerpunkt auf den wirtschaftlichen Wiederaufbau gelegt. Im Bereich der Landwirtschaft lag der Fokus auf der Technisierung. Mit den 4H-Klubs wurde die Jugend in diesen Bereichen geschult. Der Umgang mit technischem Gerät wurde vermittelt, und auch Versuche mit Düngemitteln wurden durchgeführt. © Landjugend Oberösterreich

Seit nun 70 Jahren gestaltet und belebt die Landjugend mit ihren rund 22.000 Mitgliedern in 235 Orts- und Bezirksgruppen den ländlichen Raum.

„Zusammenhalt, Freundschaft, Gemeinschaft, Einsatz für den ländlichen Raum: Diese und viele weitere Werte lebt die Landjugend Oberösterreich seit nunmehr sieben Jahrzehnten.

2021 wird nach einem turbulenten Jahr, aufgrund der Corona-Pandemie, auf die 70-jährige Erfolgsgeschichte zurückgeblickt. Vieles wurde in dieser Zeit erreicht, unzählige Erfolge wurden gefeiert, zahlreiche Herausforderungen überwunden und schwierige Situationen bewältigt“, so Landesleiterin Theresa Neubauer.

Im Jubiläumsjahr wird nicht nur auf die Vergangenheit geschaut – der Blick richtet sich auch motiviert in die Zukunft. Grundwerte und Traditionen sollen weiter hochgehalten werden.

Selbstverständlich werde das Programm weiterentwickelt und teilweise modernisiert, um auch für künftige Generationen attraktiv zu bleiben. Dadurch könne die Landjugend auch in Zukunft eine erfolgreiche, moderne und offene Jugendorganisation für den ländlichen Raum und für Oberösterreich bleiben.

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Eine Erfolgsgeschichte beginnt

Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs lag Europa wirtschaftlich am Boden. Der „Marshallplan“ sollte der österreichischen Wirtschaft wieder auf die Beine helfen. Die Besatzungsbehörden trieben daher die Gründung von sogenannten „4H-Klubs“ voran. Ende 1949 gab es in der amerikanischen Besatzungszone Oberösterreichs bereits 20 4H-Klubs, die zunächst direkt von der US-Militärregierung betreut wurden. Die 4-H-Klubs gibt es heutzutage noch im amerikanischen Raum. Die Zielgruppe der Klubs lag damals zwischen 14 und 20 Jahren – etwas jünger als dies bei der heutigen Landjugend der Fall ist.

Entstehung des Jugendwerkes

Am 6. Jänner 1951 wurde das „Jugendwerk der Landwirtschaftskammer OÖ“ vorgestellt. Erste hauptamtliche Mitarbeiter waren der Landjugendreferent Rudolf Möstl sowie Landjugendreferentin Maria Födermayr. Im Laufe des Jahres 1951 erhielten alle Ortsbauernobmänner ein Schreiben mit der Bitte, mit je einem Mädchen und einem Burschen in die Bezirkshauptstadt zu kommen.

Dabei erhielten die Jugendlichen erste Informationen zur Fachgruppengründung. Um möglichst viele Landjugendliche zu erreichen, fuhren Födermayr und Möstl mit einem Lautsprecherwagen durch die Dörfer Oberösterreichs und verkündeten die Termine der Gründungsversammlungen. Auf diese Weise konnten die beiden pro Woche bis zu vier Neugründungen verzeichnen. Die damaligen Fachgruppen waren aber noch getrennt in Mädchen- und Burschengruppen, welche im Laufe der 70er-Jahre zusammengelegt wurden.

©Landjugend Oberösterreich
© Landjugend Oberösterreich

Königsidee „Fachaufgabe“

Die zentrale Aufgabe war die Vermittlung von land- und hauswirtschaftlichem Wissen. Im Mittelpunkt standen praxisnahe Projekte. Jedes Mitglied konnte daher eine Fachaufgabe wählen, für die es die alleinige Verantwortung hatte. Aufgabengebiete für Burschen waren etwa Aufzucht eines Kalbes, Obstbau, Bienenzucht, Düngeversuche, etc. Für Mädchen wurden in erster Linie Nähen, Kochen, Einwecken von Obst und Gemüse oder Geflügelzucht empfohlen. Mittels des 4H-Aufgabenbuchs musste ein Jahr lang genau aufgezeichnet werden, welche Fortschritte man erzielte. Für alle Fachaufgaben standen Merkblätter und Anleitungen zur Verfügung.

In den folgenden Jahren wurden die Aufgaben in deren Komplexität gesteigert. Die Entwicklung und Erfahrungen durch die einzelnen Fachaufgaben wurden monatlich bei den Fachabenden ausgetauscht und reflektiert. Die Treffen fanden meist in Bauernstuben statt und wurden damals schon in einem Protokoll festgehalten.

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