Entspannung, aber 3G-Pflicht weiter Problem

Erleichterung bei Testpflicht in Oberösterreich – Arbeitsmarkt stabil, aber mehr Kurzarbeit

Die 3G-Pflicht brachte die Testlogistik an ihre Grenzen und Unternehmen in Schwierigkeiten.
Die 3G-Pflicht brachte die Testlogistik an ihre Grenzen und Unternehmen in Schwierigkeiten. © fotogestoeber - stock.adobe.com

Hatte zu Wochenbeginn die verschärfte 3G-Pflicht am Arbeitsplatz nicht zuletzt wegen Überlastung der PCR-Teststellen und Labors bundesweit zu Problemen geführt, haben Lockerungen der Testpflicht zumindest teilweise die Lage entschärft.

Wichtige Änderungen in Oberösterreich

Neben den bundesweiten von Minister Mückstein verkündeten Änderungen wurde auch in Oberösterreich auf die Situation reagiert. „Durch unseren Einsatz konnte in den Verhandlungen mit der Landesregierung erreicht werden, dass die 2,5G-Pflicht für Dienstnehmer am Arbeitsplatz in sensiblen Bereichen (Gastronomie, Beherbergung, Freizeit- und Kultureinrichtungen etc.) bis 5. Dezember 2021, verlängert wird“, betonte der Wirtschaftsbund OÖ am Dienstag.

„Weiters, konnten wir erreichen, dass, wenn ein verpflichtender PCR-Test aus Gründen der mangelnden Verfügbarkeit oder einer nicht zeitgerechten Auswertung nicht vorgewiesen werden kann, der Betreiber Mitarbeiter ausnahmsweise auch dann einlassen darf, wenn wenn diese einen 3G-Nachweis vorlegen“, so WB-Landesobfrau Präsidentin Doris Hummer.

Lage leicht entschärft, aber Hilfen nötig

Die gröberen Probleme hätte es vor allem am ersten Tag gegeben, nun sehe man auch aufgrund der Erleichterung mit der Möglichkeit zu Antigen-Tests eine Entspannung, hieß es am Dienstag seitens der Wirtschaftskammer Oberösterreich gegenüber dem VOLKSBLATT zur aktuellen Lage. Dennoch wird es weiterhin Unterstützungsmaßnahmen brauchen. So fordert Hummer vehement, schnell Ausgleichszahlungen für die betroffenen Branchen auf den Weg zu bringen: „Wenn die Politik das Wirtschaftsleben so stark einschränkt, dann muss sie auch für Kompensation sorgen. Es kann nicht sein, die oft existenzbedrohenden geschäftlichen Konsequenzen von verschärften Covid-Regeln einfach

unseren Firmen anzulasten. Einmal mehr sage ich deutlich: ich erwarte und fordere hier zufriedenstellende Perspektiven“, betonte sie.

Handel in Bredouille

Bundesweit machte der Handelsverband auf die prekäre Situation in der Branche aufmerksam. „Immer mehr Handelsbetriebe können ihre Geschäfte nicht mehr aufsperren, weil Beschäftigte keinen 3G-Nachweis erbringen können. Es gibt bundesweit viel zu wenige Testmöglichkeiten, daher sind die Termine ausgebucht und die Wartezeiten ewig lang. Die Situation ist sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer unzumutbar“, forderte Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will eine Übergangsregelung wie in Oberösterreich für den Bund.

Arbeitsmarkt stabil, mehr Kurzarbeit angemeldet

Am Arbeitsmarkt hat sich die verschärfende Pandemie-Lage noch nicht wirklich negativ ausgewirkt. Die Zahl der beim AMS arbeitslos gemeldeten oder in Schulung befindlichen Personen liegt derzeit bei 344.420, damit gab es kaum eine Veränderung zur Vorwoche. 271.856 Personen sind derzeit arbeitslos gemeldet, 72.564 nehmen an Schulungsmaßnahmen des AMS teil. Weiters gibt es 74.324 Anmeldungen für Kurzarbeit, wie weit sie wirklich in Anspruch genommen wird, ist noch nicht absehbar. Bei der AMS-Landesgeschäftsstelle konnte man auf Anfrage noch keine genauen Zahlen zur aktuellen Entwicklung der Kurzarbeit in Oberösterreich nennen. „Gewiss ist jedoch, dass sich alle betroffenen Unternehmen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unverändert einer Unterstützung durch die Kurzarbeit sicher sein können“, betonte Arbeitsminister Kocher weitere Unterstützung.

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