„Er hat es sich wirklich verdient“

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„Im ersten Moment habe ich meine Maske gar nicht gefunden“ — Wasserski-Ass Dominic Kuhn war unmittelbar nach der Verkündung seines Triumphes bei der VOLKSBLATT-TopTalent-Gala regelrecht überwältigt.

Obwohl bis auf Mutter Claudia die gesamte Fangemeinde nur via Livestream und nicht vor Ort im VKB-Kundenforum in Jubelarien ausbrechen konnte, genoss der Nachfolger von TopTalent Tobias Leitner die Minuten des großen Erfolges in vollen Zügen. Eine Umarmung mit der Mama musste freilich auch erlaubt sein.

„Es war sehr nervenzehrend“, gab Dominic zu. Claudia war jedenfalls mächtig stolz. „Er hat es sich wirklich verdient. Es war eine ganz harte Saison, aber er gibt einfach nie auf.“

Lehrerin verweigerte die Unterstützung

Der Titel war der Lohn für wochenlange, harte Arbeit, um auf insgesamt 45.183 Stimmen zu kommen. Durch Familie, Freunde, Sponsoren oder Mitschüler war Dominic fast bedingungslose Unterstützung gewiss. Mit einer Ausnahme: Weil es sich der 16-Jährige nicht nehmen ließ, auch während des Geschichtsunterrichts zu voten, brachte er seine Professorin gegen sich auf.

„Meine Stimme hast du verloren“, verweigerte die Lehrerin ihre Hilfe. Mit einem guten Geschichte-Test sollte das Verhältnis aber auch wieder zu kitten sein.

Top 5 der Weltrangliste als erklärtes Ziel für 2021

Völlig intakt ist hingegen das Verhältnis zu Schwester Nicola, die die TopTalent-Wahl im Jahr 2016 für sich entschieden hatte und federführend beim Erfolg ihres Bruders mitwirkte. „Sie freut sich sehr, die beiden sind ein echtes Team“, erzählte Mutter Claudia.

Der Titel soll Dominic nun vor den traditionell harten Wintermonaten zusätzlichen Auftrieb verleihen. Noch in der Vorwoche trainierte der BORG-Schüler ein weiteres Mal im Wasser, bei abschreckenden 14 Grad, wohlgemerkt. „Vielleicht packe ich die Ski jetzt sogar nochmal aus“, grinste das neue TopTalent. In den kommenden Wochen werden vor allem Krafteinheiten am Programm stehen, zumal der jährliche Trip nach Florida heuer Corona-bedingt zumindest mehr als ungewiss ist.

Das hält den ehrgeizigen Youngster aber nicht davon ab, sich für das neue Jahr gewohnt hohe Ziele zu setzen. „Ich möchte nächstes Jahr unbedingt in die Top fünf der Weltrangliste kommen“, sagte der aktuell Zehntplatzierte und jüngste Staatsmeister der österreichischen Wasserski-Geschichte. Damit wären Einladungen zu großen Events wie etwa den US-Masters gewiss. „Er hat die volle Unterstützung“, versicherte Trainerin und Mutter Claudia.

Freude über Platz 2 auch in Polen

Schwimmerin Anna Glen (l.) landete mit 41.914 Stimmen nur knapp hinter Sieger Dominic Kuhn auf Platz zwei, Eishockey-Keeper Leon Sommer (r.) schaffte es mit 20.939 Votes als Dritter aufs Stockerl. ©Sportmediapics/Manfred Binder

Die TopTalent-Gala 2020 sorgte nicht nur wegen den strengen Corona-Vorschriften für eine Premiere. Dank Internet-Livestream konnten erstmals Grüße in die ganze Welt geschickt werden. Das nutzte die zweitplatzierte Anna Glen, um sich bei ihren polnischen Verwandten in deren Muttersprache für die tatkräftige Unterstützung zu bedanken — eine rührende Geste. „Der Jubel war auch in Polen riesengroß“, erzählte die Schwimmerin. Mit Rang zwei habe sie nicht gerechnet. „Das war sehr überraschend.“ Umso größer sei die Freude gewesen.

Die Eltern und der Welser TV 1892 waren die treibenden Kräfte hinter dem überaus erfolgreichen Stimmenfang. Stolze 41.914 Mal wurde für die 16-Jährige per Karte und Internet gevotet, den Sieg verpasste Glen damit nur um gute 3200 Stimmen. „Wenn man darüber nachdenkt, wären 3000 bis 4000 mehr schon möglich“, meinte die BORG-Schüler schmunzelnd — ganz Siegertyp, wie sie eben ist. Mehr als 500 Medaillen zieren ihr Zimmer bereits, für den TopTalent-Pokal wird sich aber gewiss noch ein Ehrenplatz finden.

Diesen wird auch die Trophäe des drittplatzierten Leon Sommer einnehmen. „Ich hätte nicht gedacht, dass es fürs Podest reicht“, freute sich der 18-jährige Eishockey-Tormann. „Das gibt Motivation für die kommenden Aufgaben.“ Etwa bei der U20-WM Anfang Jänner in Kanada. 20.939 Stimmen sammelte Sommer mit Hilfe seiner Eltern, Freunde und Teamkollegen. Robert Lukas, Ex-Nachwuchschef der Black Wings, hängte außerdem eigens angefertigte Plakate in der Eishalle auf. „Es wird einem das erste Mal bewusst, dass man von den Fans wahrgenommen wird“, freute sich auch die stolze Mama Michaela für ihren Sohnemann. Gefeiert wurde Platz drei übrigens in der Kabine der Steelwings. Denn für die Gala verzichtete Sommer auf das Spiel gegen Jesenice (2:4), aber nach der Ehrung sauste er sofort in die Halle.

Abschließend waren sich Glen und Sommer einig: „Wir sind sehr froh, dass es solche Veranstaltungen wie die TopTalent-Gala auch in schwierigen Zeiten wie diesen gibt.“

Fotogalerie – TopTalent Gala 2020

Alle Fotos © Sportmediapics/Manfred Binder

 

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