Erster Titeltraum geplatzt: LASK scheiterte im Cup

Aus der Traum vom ersten Cup-Finale seit 1999 und vom ersten Titel seit 1965: Ausgerechnet im vorweggenommenen Endspiel fand RB Salzburg in die Erfolgsspur zurück und fügte dem LASK mit einem 1:0 im Semifinale die erste Niederlage im Jahr 2020 zu.

Das Ausscheiden nach einer 98-minütigen Pokal-Schlacht war letztlich verdient, die Linzer konnten zu keinem Zeitpunkt an die jüngsten, überragenden Leistungen anknüpfen. Für das Goldtor sorgte Hee-chan Hwang nach 50 Minuten.

Von Christoph Gaigg aus Salzburg

In Hälfte eins merkte man den Teams an, wie viel auf dem Spiel stand. Beide waren bemüht, dem Pressing des Gegners zu entgehen und die Bälle teils lang und vor allem schnell tief zu spielen. Dadurch kamen selten Ballstafetten zu Stande, der Ballbesitz wechselte oft, auch weil die Abwehrreihen die weiten Pässe meist problemlos abfangen konnten.

Gefährlicher waren vor der Pause aber fraglos die Bullen, denen man eine gewisse Verunsicherung anmerkte, die aber in einzelnen Momenten auch ihre fußballerische Klasse aufblitzen ließen. Die besten Gelegenheiten vergaben Szoboszlai (5.), Wöber per Kopf nach einem Freistoß (30.) und abermals Szoboszlai (38.), der am starken LASK-Goalie Alex Schlager scheiterte, nachdem Daka aus aussichtsreicher Position schlecht querlegte. Auf Seiten der Linzer wurde nur Gernot Trauner per Kopf (18.) gefährlich, der Treffer von Marko Raguz wurde zurecht wegen Abseits aberkannt (31.).

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Schlager hielt LASK im Spiel

Auch die erste Gelegenheit nach dem Seitenwechsel gehörte RB, als einmal mehr Szoboszlai im überragenden Schlager seinen Meister fand. Der war beim zu diesem Zeitpunkt absolut verdienten 0:1 in Minute 50 dann aber machtlos: Daka setzte sich gegen Wiesinger durch, bediente zum richtigen Zeitpunkt den mitgelaufenen Hwang, der einschob. Die heftigen Proteste Schlagers wegen vermeintlicher Abseitsstellung brachte ihm lediglich Gelb ein. Auch der Gegentreffer verhalf den Athletikern aber nicht zu mehr Offensivpower. Die Linzer taten sich unheimlich schwer, Chancen zu kreieren und Gefahr auszustrahlen. Salzburg machte mit den beiden aggressiven Sechsern den Raum vor der Abwehr gut zu, die langen Bälle der Gäste verpufften fast immer in der Bedeutungslosigkeit.

Zwei Ausschlüsse

Auf der Gegenseite sorgten die beweglichen und viel rochierenden Offensivkräfte der Bullen immer wieder für Unruhe in der LASK-Defensive. Allmählich kehrten beim zuletzt fünf Pflichtspiele sieglosen Titelverteidiger Selbstvertrauen und Spielwitz zurück. Der Tabellenführer konnte sich dagegen beim überragenden Schlager bedanken, dass die Entscheidung nicht früher fiel. Am Ende kochten die Emotionen noch über, Mwepu sah Gelb-Rot, Wiesinger war in eine wilde Rangelei verwickelt, in Minute (98!) holte sich Ranftl wegen Notbremse die Rote Karte ab.

Letztlich genügte den Bullen ein Treffer, weil die Linzer erstmals seit 1. Dezember ohne Torerfolg blieben und revanchierten sich für das 2:3 in der Liga im Februar. Im Finale am 1. Mai in Klagenfurt geht es gegen Zweitligist Lustenau.

RB Salzburg – LASK 1:0 (0:0)
RB-Arena, 10.021, SR Schörgenhofer
Tor: 1:0 Hwang (50.)
Salzburg: Stankovic – Vallci, Ramalho, Wöber, Ulmer – Okugawa (Onguene 92.), Mwepu, Ashimeru, Szoboszlai – Hwang (Berisha 83.), Daka (Okafor 89.)
LASK: Schlager – Wiesinger, Trauner, Filipovic – Ranftl, Michorl, Holland, Renner – Goiginger, Raguz (Klauss 56.), Frieser (Tetteh 56.)
Gelb: Frieser, Schlager, Ranftl, Wiesinger; Ashimeru, Mwepu, Ramalho, Szoboszlai, Stankovic, Vallci
Gelb-Rot: Mwepu (94.)
Rot: Ranftl (98.)

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