Erwachsen und doch gewitzt

„Schatz, im Vergaser ist Wasser.“ „Wieso, warum? Ich schau mir das mal an. Wo ist denn das Auto.“ „Im Pool.“ Schlechter Witz? Vielleicht. Sicher ist: Mit dem Safety Shield fährt der Nissan Juke – sicher. Ausflüge ins Pool leistet sich der Japaner definitiv nicht; und optisch gibt sich der Juke weiterhin gewitzt und kantig – und zwar innen wie außen.

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Vom Juke, der hierzulande seit 2010 herumkurvt, haben die Japaner bislang mehr als 1,5 Millionen Exemplare weltweit verkauft. Ein Achtungserfolg, denn die erste Generation war optisch sehr eindrücklich und eigenwillig. Das kennt man dem jetzigen City-SUV kaum mehr an, da sich der Juke nun glattgebügelter, harmonischer und gefälliger gibt. Gott sei Dank hat sich der Bonsai-Fünfsitzer dennoch einige Ecken und scharfe Kanten behalten, was ihn von der breiten Masse der zahllosen SUV-Modelle abhebt.

Innen gibt sich der Japaner ebenfalls eigenwillig – und zwar im positiven Sinne. Markant ist beispielsweise die geschwungene Konsole zwischen Fahrer und Beifahrer, die unterhalb des Schaltknaufs auch die Möglichkeit zur Wahl verschiedener Fahrprogramme bereithält. Die Vergrößerung des Juke in jeder Hinsicht spürt man im gut verarbeiteten Innenraum dann auch recht rasch: Hier ein geräumiger Kofferraum mit doppeltem Ladeboden jedoch hoher Ladekante, dort ein für dieses automobile Format akzeptabler Fußraum im Fond.

Nur die Sicht nach hinten bleibt aufgrund der dicken C-Säule bescheiden. Dafür ist die Zahl der üppigen Ablagen mannigfaltig und vorne wie hinten fühlt sich das Sitzgefühl herrlich an.

Typenschein

Nissan Juke Tekna

Preis: Preis: ab € 28.590,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 29.946,-, unter anderem inklusive Bose-Soundsystem € 625,- und Lackierung Vivid Blue € 678,-; einen Nissan Juke (Visia DIG-T 117) gibt es ab € 19.180,-
NoVA/Steuer: 5 %/ € 380,16 jährlich
Garantie: 3 Jahre bis max. 100.000 km, 3 Jahre Lackgarantie, 12 Jahre gegen Durchrostung
Service: alle 20.000 km oder jedes Jahr

Technische Daten:
Technische Daten:
Motor: R3, 12V, Turbolader, Partikelfilter, 999 cm³, 86 kW/117 PS bei 5250 U/min, max. Drehmoment 180 Nm bei 1750-4000 U/min
Getriebe: Siebengangautomatik
Antrieb: Frontantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 11,1 s
Leistungsgewicht: 10,4 kg/PS
MVEG-Verbrauch: 5,1 Liter
VOLKSBLATT-Testverbrauch: 7,4 Liter
CO2-Ausstoß: 138 g/km
Euro 6d-TEMP

Eckdaten:
Eckdaten:
L/B/H: 4210/1983/1595 mm
Radstand: 2636 mm
Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 1217/1725 kg
Kofferraum: 422-1088 Liter
Tank: 46 Liter (Benzin)
Reifen: 4 x 215/60 R17 83S auf 17“-Alus

Sicherheit:
Sicherheit:
Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/RSR/BSD/LKA/ACC/TPMS
Airbags: 6

Standardmäßig gibt es nur eine Motorisierung für den Juke: Einen Dreizylinder-Benziner, der aus einem Liter Hubraum 117 PS und maximal 180 Newtonmeter schöpft. Das reicht für zügiges Losfahren, aber bei höheren Geschwindigkeiten geht dem Fünftürer die Luft aus. Angenehm sanft und schnell arbeitet dafür die Siebengangautomatik und die Lenkung erweist sich als höchst präzise. Extrapunkte räumt das City-SUV darüber hinaus für seine Fahrwerksabstimmung ab; die ist nämlich herrlich sportlich und komfortabel zugleich. Diesen Spagat meistert der Nissan bravourös.

An Assistenzsystemen wartet der Juke mit dem sogenannten Safety Shield auf, unter dessen Dach mehrere elektronische Helferlein den Fahrer aktiv unterstützen. Klappt herrlich intuitiv auf Knopfdruck am Lenkrad, entpuppt sich allerdings in manchen Situationen als hypernervös. Und Sparsamkeit ist nicht gerade Trumpf beim Juke: Mit 7,4 Litern liegt sein Verbrauch doch recht deutlich über der 5,1-Liter-Werksangabe.
Die Sitzposition ist indessen nur leicht erhöht, mehr Crossover als SUV. Der Juke in der höchsten Ausstattungslinie namens Tekna ist zudem schon ab Werk großzügig ausgestattet: Sechs Airbags, Notbremsassistent, Rückfahrkamera, schlüsselloser Zugang, Klimaautomatik, USB-Ports, Lederausstattung, Sportsitze, Einparksensoren, Sitzheizung und Chromapplikationen sind Standard.

Die Bedienung des acht Zoll großen Touchscreens klappt auch intuitiv. Die Bose-Soundanlage um 625 Euro ist darüber hinaus ihr Geld mehr als wert und die aufpreispflichtige Vivid Blue-Lackierung steht dem Wagen gut zu seinem rundlichen Gesicht. Mit weniger als 30.000 Euro passt daher auch das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Fazit: Mit Ecken und Kanten? Ja. Und das steht dem Nissan Juke auch in zweiter Generation sehr gut. Beim erwachsenen und dennoch gewitzt designten Japaner treffen markante Linien auf dramatische Scheinwerfer sowie spaßige Fahreigenschaften und gute Verarbeitung auf alltagstaugliche Platzverhältnisse. Kein Auto für Spießer, sondern für Freigeister und Individualisten.

Text & Fotos: Oliver Koch

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