Meinung

von Roland Korntner

Es geht nur um Macht und Geld

Kommentar zu: Den Motiven für die Super League

Die Pläne einer europäischen Superliga, die nun von einigen wenigen Elite-Klubs als Konkurrenz zur Champions League gegründet wurde, sind ein Schlag ins Gesicht für die Basis und den durchschnittlichen Fan. In vielerlei Hinsicht.

Letztlich geht es diesen Elite-Klubs nämlich nicht um das Wohl des Fußballs, sondern nur um eigene Macht und Geld. Die Gier und der Egoismus kennen bei Real Madrid, Juventus und Co. offenbar keine Grenzen.

Denn die Absicht, die dahinter steckt, ist sonnenklar: Die Initiatoren wollen sich lediglich noch mehr Geld sichern und damit ihren Status und ihre Vormachtstellung weiter ausbauen. Denn in dieser Superliga fließen die Beträge automatisch, die lästige sportliche Qualifikation fällt (zumindest für das Gros der Teams) weg und damit auch ein mögliches Scheitern samt ausbleibenden Zahlungen.

Dadurch kann man sich noch mehr Stars leisten und von anderen Klubs, die nur in der Champions League oder vielleicht gar nicht international spielen, noch leichter deren beste Spieler abwerben. Deshalb geht die wirtschaftliche Schere, die ohnehin schon riesig ist, nur noch weiter auseinander und man kann die Konkurrenz außerhalb endgültig und für immer und ewig abhängen.

Im Gegenzug dafür würden aber die nationalen Ligen, auch die großen in Europa, stark beschädigt und ihr Stellenwert deutlich verringert. Für Klubs aus kleineren Ligen wie Österreich, die es schon jetzt schwer haben, in die Champions League zu kommen, wäre die Superliga wohl unerreichbar.

Fazit: Man muss die Verbände UEFA und FIFA nicht mögen und darf sie oft genug auch zu Recht kritisieren. Aber sie vertreten eben nicht nur die Interessen einiger weniger Vereine oder Verbände. Deshalb haben die gewachsenen Strukturen durchaus ihre Berechtigung, obwohl sie die großen Ligen bevorzugen.

Die Rechtsstreitigkeiten, die nun drohen, könnten dem Fußball jedenfalls schweren Schaden zufügen. Zudem besteht die Gefahr, dass der Bogen endgültig überspannt wird und sich viele Fans abwenden.

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