„Es ist höchste Eisenbahn“

Das Festival der Regionen spielt sich 2023 an der Summerauerbahn ab

Entlang der Summerauerbahn bewegen sich das nächste Festival der Regionen 2023 und seine Besucher, und zwar bevorzugt mit dem Zug, im Zeitraum von 23. Juni bis 2. Juli. Die regionale Bandbreite reicht damit von der Stadt Linz über Mühlviertler Orte an der Bahn bis nach Südböhmen.

Ein Konzept also, das nicht nur eine Verbindung zwischen Stadt und Land herstellt, sondern auch grenzüberschreitend umgesetzt wird und eine Strecke, an der schon lange viele Kulturvereine und Initiativen angesiedelt seien, die nun eingeladen sind, sich zu beteiligen, hieß es bei der Präsentation.

Ein wenig abseits der Festivalort Gallneukirchen: Dort gebe es nicht nur eine rege Kulturszene, sondern früher einmal auch eine Haltestelle der legendären Pferdeeisenbahn, so die neue Obfrau des Festival der Regionen Fina Esslinger.

Von Sozialem bis zur Klimakatrastrophe

Das eng mit der Entwicklung der „Freien Kunst- und Kulturszene“ verbundene Festival, mit dem zeitgenössische regionale Kräfte abseits der Zentren gefördert werden, wurde 1992 gegründet und findet seither biennal statt. „Das Festival der Regionen ist initiativer Dreh- und Angelpunkt für das kulturelle und künstlerische Leben im Land und trägt sein Netzwerk in Orte und Gemeinden. Es hat Oberösterreich aus künstlerischer Sicht kartographiert“, hob Kulturdirektorin Margot Nazzal dessen Bedeutung hervor

2023 geht die 16. Ausgabe über die Bühne. Unter dem Titel „Höchste Eisenbahn“ stehen aktuelle Zukunftsfragen im Fokus der künstlerischen Auseinandersetzung, vom gesellschaftlichen Miteinander bis zur Klimakatastrophe. „Der Zug ist noch nicht abgefahren, aber es ist höchste Eisenbahn“, sind die Veranstalter überzeugt, etwa wenn es darum gehe, Ideen und Konzepte zur Bekämpfung der Klimaprobleme umzusetzen. Ab sofort und bis 20. August 2022 können Projekte aller künstlerischen Art (ausschließlich online) eingereicht werden, auch aus Tschechien, so die Verantwortlichen.

„Uns als Region macht das Festival Mut, über die Grenze zu schauen“, betonte Conny Wernitznig von der Leaderregion Mühlviertler Kernland. Es gehe dabei auch um nachhaltige Zusammenarbeit. Konkret werden Projekte gesucht, die sich „ortsbezogen, sozial und oppositionell mit der Region auseinandersetzen“, heißt es in der Ausschreibung. Diese können von Meme-Workshops in Altersheimen bis zur „Abschaffung der Verbrennungsmotoren“ reichen.

Das Festival hat sich indes personell neu aufgestellt: Nach dem Rückzug von Susanne Blaimschein und Gerald Priewasser übernehmen Otto Tremetzberger (Geschäftsführung) und Esslinger. Die letzten beiden Festivals 2019 und 2021 hat Airan Berg kuratiert, nun setzt man auf ein Programmboard aus fünf Personen, das die Entscheidung über die Auswahl der Projekte treffen wird. Man will damit junge Künstler sowie die freie Szene besser erreichen und für noch mehr Niederschwelligkeit und Regionalität sorgen. Dieses Team soll künftig für jede Festivalausgabe und damit für jede Region spezifisch neu zusammengestellt werden.

Über das Budget werde derzeit noch mit Bund und Land verhandelt, so Tremetzberger. Die letzten Festivalausgaben waren mit 700.000 Euro ausgestattet.

www.fdr.at

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