EU droht der Bumerang

Sanktionen gegen Russland als Schuss ins Knie

Winzig warnte vor dem Schuss ins Knie
Winzig warnte vor dem Schuss ins Knie © Winzig

Vielen geht das fünfte Sanktionspaket der EU gegen Russland nicht weit genug. „Wir dürfen nicht vergessen, dass Embargos keine Kriege beenden“, stellte Oberösterreichs EU-Abgeordnete Angelika Winzig im VOLKSBLATT-Gespräch klar.

„Wenn Putin kein Geld mehr aus der EU bekommt, holt er es sich aus China, Indien oder Afrika. Wir müssen Sanktionen mit Augenmaß verhängen, sonst werden diese zum Bumerang.“

Deutschland und Österreich sind stark von Gasimporten abhängig. Ein sofortiger Lieferstopp wäre technisch gar nicht machbar und existenzgefährdend für die heimische Industrie und somit für unseren Wohlstand. „Wenn wir unsere Wirtschaft abwürgen, haben wir auch kein Geld mehr, der Ukraine zu helfen“, mahnte Winzig.

Insbesondere Oberösterreich wäre von einem Gas-Embargo stark betroffen. Neben 140.000 Haushalten ist die heimische Industrie auf Erdgas angewiesen, betonte auch Geschäftsführer Gottfried Kneifel von der Initiative Wirtschaftsstandort OÖ (IWS).

„Die Versorgung der Grundstoffindustrie in den Sparten Papier, Lebens- und Futtermittel, Stahl, Chemie, Pharmazie und Düngerproduktion samt den Lieferketten ist für Oberösterreich unerlässlich“, erinnerte Kneifel. „Als Industrie-Bundesland Nummer eins ist Oberösterreich auf eine dauerhafte Versorgung mit Energie angewiesen.“

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