EU will Heizen mit Holz vernadern

Brennholz „nicht nachhaltig“ – LK: „Brauchen Biomasse für Energiewende“

Geht es nach Teilen des EU-Parlaments, soll für das Heizen „keine primäre holzartige Biomasse“ mehr verwendet werden – am Mittwoch wird abgestimmt.
Geht es nach Teilen des EU-Parlaments, soll für das Heizen „keine primäre holzartige Biomasse“ mehr verwendet werden – am Mittwoch wird abgestimmt. © New Africa - stock.adobe.com

„Skandal“, „Verstehen die Welt nicht mehr“, „Sind völlig perplex -“, das sind nur einige der Worte, die Vertreter der Landwirtschaftskammer (LK) OÖ am Montag für die für Mittwoch angesetzte Abstimmung des EU-Parlaments zur „Nicht-Nachhaltigkeit von Brennholz“ gefunden haben.

Genau genommen soll die Energiegewinnung aus „primärer holzartiger Biomasse“ als „nicht mehr nachhaltig“ eingestuft werden. Das hat etwa Auswirkungen auf die Förderwürdigkeit von Biomasseanlagen.

„Das ist absolut unverständlich und wir werden auf die Barrikaden steigen, wenn das kommt“, so Franz Waldenberger, Präsident der LK OÖ. Für die 300 Biomassekraftwerke in OÖ könnte das einen Investitionsstopp bis hin zu einem schleichenden Rückbau bedeuten, sagt Gerhard Uttenthaler, Obmann des Biomasseverbandes OÖ. Dabei seien gerade jetzt viele Projekte in Planung – auch für die Verstromung von Holz.

Die Land- und Forstwirtschaft sei gerade jetzt in der Energiekrise als Energielieferant bedeutender denn je, ergänzt Waldenberger.

Das betreffe die Versorgung mit Brennholz wie auch mit Sonnenstrom, der in OÖ zu 25 Prozent von Landwirten erzeugt wird. Für die landwirtschaftlichen Betriebe fordert er eine Unterstützung bei den Stromkosten, die sich zuletzt verdreifacht haben.

„Alarmstufe Rot“

Völliges Unverständnis für die EU-Parlamentspläne zeigte am Montag auch Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger: „Mitten in der schlimmsten Gas-Versorgungskrise der Geschichte fehlt mir jedes Verständnis dafür, dass das EU-Parlament Holz nicht länger als erneuerbare Energie werten will – Gas und Atomenergie aber schon. Die Nutzung von Holz ist nicht das Problem, sondern die Lösung,“ so Langer-Weninger. Es herrsche „Alarmstufe Rot“ für die heimische Forstwirtschaft und die Energiewende.

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