Europäische Unternehmen besorgt über Corona-Lockdowns in China

Europäische Unternehmen in China haben sich besorgt über die Einschränkungen im Kampf gegen die neue Corona-Welle in der Volksrepublik geäußert.

Vor dem Hintergrund der Lockdowns in der Hafenstadt Shanghai und im Nordosten in der Provinz Jilin sowie der Stadt Shenyang klagten Vertreter der EU-Handelskammer über Unberechenbarkeiten, unterbrochene Lieferketten, Transportprobleme, hohe Frachtkosten, Reisebeschränkungen und den Mangel an ausländischen Fachkräften.

China erlebt gerade die schlimmste Corona-Welle seit Ausbruch der Pandemie vor zwei Jahren. Die Gesundheitskommission berichtete am Freitag mit mehr als 24.000 neuen Infektionen einen Höchststand. Die große Mehrheit der Infizierten ist asymptomatisch. Doch muss in China jeder Infizierte in Quarantäne. Da die Kapazitäten nicht ausreichen, wurden in Shanghai Messehallen mit Feldbetten eingerichtet. Seit Anfang März wurden in Shanghai mehr als 130.000 Infektionen gezählt.

EU-Kammerpräsident Jörg Wuttke warnte vor den Auswirkungen auf globale Lieferketten, die Weltwirtschaft und die bereits hohe Inflation. „Je weniger China produziert, umso weniger Auswahl gibt es und umso mehr gehen die Preise hoch“, warnte Wuttke. „In einem Umfeld, das in einigen Teilen bereits inflationär ist, muss das ein Problem werden.“ Er verwies auf die Frachtprobleme und Einschränkungen in Häfen, die ein „Flaschenhals“ seien.

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Zwar sind Chinas Infektionszahlen im internationalen Vergleich noch niedrig, doch verfolgt die Regierung eine Null-Covid-Strategie, die jetzt mit Omikron auf eine harte Probe gestellt wird. Zuvor hatten die Behörden kleinere Ausbrüche erfolgreich mit Ausgangssperren, Massentests und Quarantäne bekämpft, so dass das Leben in China seit fast zwei Jahren weitgehend normal gelaufen war.

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