„Eurovision is back“: Für Österreich geht’s ums Finalticket

Song Contest: Island wird nach Positiv-Test nicht live auftreten

Nicht nur stimmlich interessant, sondern auch kostümtechnisch gibt es beim Song Contest viel zu sehen: Für Norwegen landete Tix mit angeklebten Flügeln im Finale. Für Österreich tritt heute — ganze ohne gefiederten Beistand — Vincent Bueno (kl. Foto) an.
Nicht nur stimmlich interessant, sondern auch kostümtechnisch gibt es beim Song Contest viel zu sehen: Für Norwegen landete Tix mit angeklebten Flügeln im Finale. Für Österreich tritt heute — ganze ohne gefiederten Beistand — Vincent Bueno an. © APA/AFP/Kenzo Tribouillard

„Eurovision is back“ — und die hohen Corona-Sicherheitsvorkehrungen beim Eurovision Song Contest (ESC) in Rotterdam fordern ein erstes Opfer: Die isländische Band Dadi og Gagnamagnid wird nach einem positiven Coronatest in der Gruppe nicht mehr live beim Bewerb auftreten.

Dies teilte die European Broadcasting Union am Mittwoch mit. Island, das bei den Buchmachern bisher als einer der Favoriten galt, wäre im heutigen zweiten Halbfinale wie Österreich auch auf der Bühne gestanden. Nun kommt stattdessen ein Video von der letzten Probe zum Einsatz.

Bereits am Sonntag war bei einem Backstagemitglied der isländischen Delegation ein positiver Test genommen worden. Am Mittwoch wurde auch ein Mitglied der Band selbst positiv auf das Virus getestet.

Bueno: „Dieser ESC hat mich gefunden“

Am Dienstag war der ESC nach einem Jahr Coronapause in seine 65. Ausgabe gestartet. Nach dem ersten Halbfinale stehen die ersten zehn Finalteilnehmer abseits der „Big Five“ — Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien — sowie des Gastgebers Niederlande fest. In der Ahoy Arena setzten sich großteils die Favoriten durch.

Für Österreich fällt am Donnerstag die Entscheidung (ORF 1 startet die Vorberichterstattung um 20.15 Uhr, der Bewerb beginnt um 21 Uhr), wenn Vincent Bueno mit der Ballade „Amen“ im zweiten Semifinale um den Einzug in die Endrunde am Samstag kämpft. Alle 26 Nationen müssen sich dann vor den wieder erwarteten rund 120 Millionen Fernsehzuschauern — und 3500 Livezuschauern — beweisen.

Bueno stört sich übrigens gar nicht an den Corona-Einschränkungen. „Dieser ESC hat mich gefunden“, betonte er. Er gilt eher als der ruhige Künstlertyp, der die Partys nicht vermisst. „Es ist eine der schönsten Zeiten meines Lebens — mit dem ganzen Team. Wir sind eine sehr einfach gestrickte Truppe, die wunderbar harmoniert und funktioniert. Eigentlich fühlt es sich schon an wie ein Urlaub.“ Ein volle Halle fehlt ihm nicht: „Man performt nicht, um vor einer speziellen Anzahl an Personen zu singen. Man performt, um ein Gefühl zu vermitteln.“

Engelsflügel, „Mata Hari“ und Co.

Im ersten Semifinale holte sich die als mögliche Gewinnerin gehandelte, erst 18-jährige Malteserin Destiny mit „Je me casse“ ebenso ein Aufstiegsticket wie die Zypriotin Elena Tsagrinou mit dem Ohrwurm „El Diablo“. Für Litauen setzte sich die Formation The Roop mit „Discoteque“, ihrem kühlen Elektrosong, durch, was auch für die eigenwillige russische Vertreterin Manizha mit ihrem feministischen Ethnomix „Russian Woman“ gilt. Eigenwillig präsentierten sich erfolgreich auch Go-A aus der Ukraine mit „Shum“.

Und die Folklore-Uptempo unter dem Titel „Mata Hari“, gesungen von Efendi, sicherte Aserbaidschan wieder einmal das Endrundenticket. Ebenfalls durchsetzen konnte sich Standardaufsteiger Schweden — mit einer schwachen Popnummer namens „Voice“, stimmlich zu Ende gewackelt vom Künstler Tusse. Für Norwegen schaffte es Andreas Andresen Haukeland alias Tix mit angeklebten Flügeln und dem Song „Falling Angel“. Die Runde der Zehn komplettieren die israelische Kandidatin Eden Alene mit Haarkunstwerk und dem Dancesong „Set Me Free“ sowie die für Belgien ins Rennen gegangene Klassikerformation Hooverphonic mit „The Wrong Place“.

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