Eva Reisinger: Was geht, Österreich? Eine Landjugend mit Wodkabull und dem Herrgott

„Was geht, Österreich?“ nennt die 1992 geborene und in Oberösterreich aufgewachsene Journalistin ihr Buch, in dem sie von ihrer „Landjugend mit Wodkabull und dem Herrgott“ erzählt. Und zwar von A wie Amen bis Z wie Zuckerl.

In „Zuckerl“ kommt sie über den Terminus „Wahlzuckerl“ auf einen erotischen Traum über Österreichs Kanzler, den sie als „50 Shades of Eva“ parodiert. Die dazwischen liegenden Kurz-Kapitel scheinen kein Klischee auszulassen.

Opernball und Neujahrskonzert, Kaffeehaus und Lagerhaus, Wandern und Skifahren sind die Etappen. Das scheint zunächst der Regalmeter umfassenden Literatur über die Besonderheiten der Alpenrepublik nichts wirklich Originelles hinzufügen.

Wenn Reisinger betont flapsig in wenigen Sätzen Bundesländer charakterisiert, tut es einem in der Seele weh. Als Wiedergutmachung gibt’s Rezepte für Kaiserschmarren und Co. Am stärksten ist das Buch dort, wo aus der Erinnerung von Kindheit und Jugend am Land geschöpft wird.

Das klingt ehrlich durchlitten — und ändert die Zielgruppe. Kritischer wird der Ton, wenn sie sich mit den gesellschaftlichen Strukturen beschäftigt.

Eva Reisinger: Was geht, Österreich? Eine Landjugend mit Wodkabull und dem Herrgott. KiWi, 288 S., 12,40 Euro

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