Meinung

von Christian Haubner

Exit-Strategie

Kommentar zum Krieg in der Ukraine.

Zwar hat der russische Krieg die Ukraine nach wie vor fest im Griff. Weil es aber nie zu früh sein kann, über ein Ende der Gewalt nachzudenken, gilt es, nach Exit-Strategien aus der Katastrophe Ausschau zu halten.

Eine Möglichkeit könnte folgendermaßen aussehen: Die Ukraine verpflichtet sich zu einer Neutralität nach österreichischem Vorbild, verzichtet auf Beitritte zu NATO und EU, anerkennt den Status der Halbinsel Krim als Teil Russlands sowie die abtrünnigen Regionen im Osten als selbstständige Republiken.

Natürlich wären das sehr weitreichende Zugeständnisse, natürlich würde man sich damit der Gewalt beugen. Und natürlich gilt es weiterhin, die Unrechtmäßigkeit dieses Angriffskrieges anzuprangern.

Es geht aber vorerst darum, weiteres Leid zu verhindern. Zudem kämen die Zugeständnisse der Anerkennung einer faktisch ohnehin weitgehend bestehenden Situation gleich.

Wenn es dafür ein Ende des Krieges und Sicherheitsgarantien für die Ukraine gibt, sollte man darüber zumindest reden – ohne Putin etwas zu vergeben oder zu vergessen. Eine Beendigung von Leid und Sterben muss Priorität haben. Danach braucht es ohnehin ein Aufarbeiten. Denn durch die tiefen Wunden wird die Region noch lange ein Pulverfass bleiben.

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